Hallo zusammen,

nachdem ich schon eine ganze Weile hier stiller Mitleser bin und nun auch angemeldet, ist es an der Zeit, uns einmal vorzustellen.

Mein Name ist Martina, 47 Jahre, wir leben im Rheinland. Das Goldie-Fieber hat mich exakt am 26.01.1973 erwischt - da beschenkte mich ein Kindergartenfreund mit einem kleinen roten Kometen zum Geburtstag, weil ich, wenn ich dort zu Besuch war, immer stundenlang vor dem Becken seiner Eltern gesessen hatte.
Nun, immerhin hatte der Goldie im Gepäck ein 60er Becken mit allem Drum und Dran, was mich damals sehr stolz machte
Der gute lebte eine zeitlang - später mit Freund - so bei mir (also nicht wirklich artgerecht, aber mit 6 Jahren wusste ich es nicht besser). Die beiden wurden dann irgendwann unter viel Tränen meinerseits in einen Teich eines Arbeitskollegen meines Vaters abgegeben. Das war meine erste Goldie-Erfahrung.

In den Jahren danach blieb ich bei jedem Besuch einer Zoohandlung an den Goldiebecken hängen und besonders die Schleier hatten es mir angetan, aber eine Haltung sämtlicher Tiere war mir im Elternhaus nicht möglich. So blieb es immer bei der Sehnsucht nach einem richtig großen schönen Becken.
Begeistern konnte ich mich - trotz der vielen Fischarten, die auch alle nett anzusehen waren, dennoch immer nur für die Kaltwasser-Goldies. So wurde dann auch in den 90er Jahren, nun auf eigenen Beinen stehend, ein 200 l Becken angeschafft, indem sich einige Schleier tummelten.
Ich brauch hier wohl keinem schildern, was mich an diesen Fischen so fasziniert...
Leider fiel dieses Becken dann einer Trennung von meinem damaligen Lebensgefährten zum Opfer und ich war wieder goldielos, aber immer mit dem Gedanken: "Irgendwann einmal".

Es war eine lange Abstinenz - aber nachdem nun die Kinder aus dem Haus sind, war es dann dieses Jahr soweit: Im Frühjahr zogen in einen kleinen Gartenteich Shubies ein und - nach der Einrichtung und Einlaufzeit von einem Juwel 300 zog ein erster kleiner Trupp ein.
In zwei weiteren 240er Juwel sind mittlerweile noch zwei Truppchen eingezogen - einmal die "Frechener Gang" aus dem Zooland dort und im anderen meine 3 Traum-Teichmänner - wobei deren Becken derzeit noch als Q-Becken läuft.

Für das nächste Frühjahr sind zwei Terrassenhochteiche für die Sommerfrische in Planung.

Die erste Truppe hat mich ganz schön auf Trab gehalten - wir haben diverse "Kinderkrankheiten" wie Weißpünktchen, bakteriellen Befall, Karpfenläuse und Ankerwürmer hinter uns. Keine schönen Wochen, aber lehrreiche und vor allem hat die Truppe tapfer durchgehalten und erfreut sich nun anscheinend guter Gesundheit.

So, das war es erstmal von uns - wir freuen uns hier auf interessanten Austausch mit Gleichgesinnten und viele wertvolle Informationen und Erfahrungen.

LG, Martina

Danke, für Eure Begrüßung!

Dann versuch ich mal, die "Gang" bebildert vorzustellen (bisher bin ich immer am "erschöpften Kontingent" gescheitert) - also mal über tiny...

Da sie mir allesamt ans Herz gewachsen sind und ich sie gleichsam mag, egal, ob groß oder klein, HQ oder "Ramschbecken", hab ich mich für die alphabetische "Auflistung" entschieden:

Aka Shiro


Akito


Cho


Daisuke


Goguru



Hiko


Kasumi


KinGinDo


Megane


Pichi Meruba



Satsuma


Tama


Tsuki


Yuki



Sry, für die schlechte Bildqualität - Handy, Ganggewusel und Aquarienscheiben überfordern mich
- aber für einen ersten Eindruck dürfte es reichen, auch wenn nicht im Geringsten die Farben rüberkommen.

LG,
Martina

Meine Güte, das sind ja wahre Schätze, liebe Martina, die Du da hast!

Macht Spaß, sie zu betrachten.
Lieben gruß
Regina

Hallo Martina,
willkommen, willkommen. Klasse Goldiegruppe, deinen Aka und das Kaliko Drachenauge Guru guru finde ich besonders farbenprächtig. So viele Fische, da gibt es immer etwas zu betrachten und zu beobachten.
Wie lange leben sie bei dir und wie alt sind sie ungefähr und wie kommen sie zu diesen Namen? Was fütterst du und bietest du deinen Fischen eine 3-4 monatige Sommerfrische?

Viel Spaß hier und allzeit Freude mit den Flossenpersönlichkeiten

MfG,
max

Das freut mich, wenn die "Gang" gefällt.

Klar hab ich auch den ein oder anderen "optischen" Favoriten, aber wenn ich sie dann so sehe - ich mag sie alle gleich gern und sehr und jeder ist eine kleine Persönlichkeit, das fasziniert mich immer so an Goldies.

Megane ist aus der Teichmann-Truppe. Eigentlich hatte ich einen anderen Glubschie ausgesucht, bekam dann aber am Tag vor dem Versand einen Anruf von Herrn Teichmann, das eben dieser im Vergleich zum Bild auf der HP die Farbe stark verändert habe. Ich habe dann am Telefon geschildert, was ich "suche" und ihm vertraut - so war Megane am nächsten Tag im "Päckchen" und ich hab mich sehr gefreut - wunderschön. Vor allem die Schwanzflosse lässt mich träumen, wenn sie so durchs Wasser weht.

Goguru, tja - ich stand vor einem Becken mit einigen netten orange-schwarzen und schwarz-orangen Teleskopen und er kam aus dem Nichts und schwamm mir frontal entgegen. Die Farben (vielleicht gelingt mir ja irgendwann einmal ein ordentliches Foto) sind einfach genial - es leuchtet in Rot und blinkt in silbrig-blau, dazu die schicken schwarzen Sprenkel - ein Blick aus diesen großen Glubschies und ich war ihm ins Netz gegangen. Ja, die Augen sind größer, ich hab kurz überlegt, noch ein bisschen beobachtet - beide sind zumindest gleichmäßig gewachsen und er scheint auch (noch) gut zu sehen. Ich hoffe sehr, dass es so bleibt. Naja, zur Sicherheit bekam er den Namen Goguru - unten mehr dazu

Futtertechnisch kommen die drei Telesköpchen (Akito gehört ja auch noch dazu) gut zurecht. Dennoch überlege ich, im nächsten Jahr, wenn die anderen in die Sommerfrische wechseln sollen, ein eigenes Teleskoperbecken einzurichten - mal sehen.

Satsuma - so ein Apfelsinchen gehört für mich zum Pflichtprogramm im Becken und ist wirklich schön anzusehen.

Yuki ist das große Sorgenkind gewesen. Über Ichtyo, Karpfenläuse, Ankerwürmer, massive Einblutungen am ganzen Körper, bakteriellem Befall bis hin zur Flossenfäule - alles haben wir durch. Das ein oder andere Mal war auch einer der anderen aus meiner ersten Truppe befallen, aber Yuki hat wirklich alles durch. Es war zum Verzweifeln. Immer, wenn wir gerade etwas abgehakt hatten und wieder ein paar Gramm auf die mageren Gräten kamen, folgte das nächste. Wir haben wirklich gekämpft (und hoffentlich gewonnen) - es hatte schon was von "Fischklinik", was wir hier über die ersten Wochen/Monate erlebt haben.
Hatten die anderen der ersten Truppe mal eine Karpfenlaus, sassen auf Yuki über Nacht bis zu acht Stück. Ich denke, die Viecher sind ganz schön schlau und suchen sich das schwächste Glied in der Gruppe - oder liegt es an der hellen Farbe?
Wie oft hatte ich Yuki in der Hand, um die Karpfenläuse abzusammeln, die Ankerwürmer zu ziehen (hatte mich dazu entschieden, nachdem ich gesehen hatte, wie sehr sie den kleinen Kasumi geschwächt und fast "umgebracht" haben). Ich habe gedacht, dass Yuki wirklich die Fischnase von mir voll haben muss, aber genau das Gegenteil ist der Fall - die Zutraulichkeit ist unheimlich - manchmal denke ich, er weiß, wie sehr ich mit ihm gegen all die Tücken gekämpft hab. Während den ganzen manuellen Behandlungen, Salzbädern und trotz aller chemischen Keulen, die ich zum Teil nur mit großen Magenschmerzen gegeben hab, ist er immer stabil geblieben und ein lustiger Clown. Ich mag ihn sehr und hoffe, dass er nun von allem Übel verschont bleibt.

Die erste Truppe (Akito, Daisuke, Kasumi, Tama, Yuki) leben seit diesem Frühjahr hier und sie stammen aus unterschiedlichen Geschäften.

Die Frechener-Truppe (Goguru, Satsuma, Pichi Meruba, Cho, KinGinDo, Hiko) schwimmen rd. zwei Monate hier herum und sie waren offensichtlich besserer Gesundheit und stabilerer Natur - da gab es keinen einzigen Krankheitsfall.

Die Teichmänner sind Anfang Oktober eingezogen, also noch recht neu und durften vergangenes Wochenende aus der Quarantäne in ihr eigenes eingerichtetes Becken ziehen. Aka Shiro neigt zum Luftschlabbern, dadurch hat er letzte Woche einen Abend doch unschön gekorkt. Am nächsten Morgen war wieder alles okay, dennoch gab es einen Fastentag und drei Tage Erbsenkur. Ich hoffe mal, dass es nur Langweile im Quarantänebecken war - seitdem sie im eingerichteten Becken sind, hab ich es noch nicht beobachten können. Falls es wieder anfängt, werd ich mir was einfallen lassen müssen (Gitter wären dann mein erster Versuch). Mal sehen.

Wie alt sie im Einzelnen sind? Schwer zu sagen (für mich). Die Teichmännchen dürften die Ältesten sein. Die ganz Kleinen haben in den letzten Monaten ordentlich an Umfang und Länge zugelegt, aber da geht noch einiges. Und die größenmäßig mittlere Fraktion ist auch deutlich gewachsen. Ich bin gespannt, wie sie sich weiter entwickeln.

Was das Futter betrifft: Ich fütter drei, manchmal auch viermal pro Tag kleine Portionen. New Era und JBL Goldpearls gibt es zum Frühstück.
Von Sera goldy color spirulina (eingeweicht) als Zwischenmahlzeit.
Abends entweder Hikari Oranda, Goldfish Staple (eingeweicht - bin z. Z. wieder auf der Suche nach Hikari Sinkfutter).
Etwa viermal die Woche gibt es irgendwas Grünes (Erbsen, Brokkoli, Gurke) und zweimal die Woche Artemias aus "eigener Zucht".
Anfangs hab ich der ersten Truppe auch Lebendfutter aus dem Handel oder Frostfutter gegeben. Da ich mir aber nicht sicher bin, ob mir die erste Truppe, die Pflanzen oder doch das Lebend-/Frostfutter den ganzen Krankheitskram eingeschleppt haben, lass ich davon konsequent die Finger.
Hin und wieder gibts ein Knobitab und auch so ein paarmal die Woche Paprika- und Knobipulver übers eingeweichte Futter.
Atvitol bekommt die "geschwächte" erste Truppe aktuell noch einmal täglich und die anderen so zweimal die Woche auch über das eingeweichte Futter.

Die Sommerfrische ist für nächstes Jahr in Form von zwei Hochteichen in Planung. Dieses Jahr mussten wir uns erst einmal kennenlernen

Was die Namen betrifft, hab ich nächtelang (wirklich! - und keine Ahnung, warum man so verrückt ist..) gegrübelt und Google befragt. Es sollte was "Japanisches" sein und etwas, was zum jeweiligen Fischlein passt. Nun ist sicher die Schreibweise im Japanischen ein wenig anders - die Bedeutung - so mich das Übersetzungsprogramm nicht im Stich gelassen hat, kommt aber hoffentlich in etwa hin:

Aka Shiro (=rot/weiß) - etwas einfältig, aber der tolle Kontrast sollte sich wiederfinden
Akito (=kleiner Teufel) - naja, wie kann ein kleiner schwarzer Fisch mit teuflischem Flossenbehang sonst heißen?
Cho (=Schmetterling) - weil mich sowohl Flossen als auch Form an einen bunten Schmetterling erinnern
Daisuke (=große Hilfe) - als seine Truppe die Krankheiten durchzogen, immer bemüht, die anderen aufzumuntern
Goguru (=Schutzbrille) - Vorsichtshalber, bei den Augen
Hiko (=Feuerkind) - weil sie so klein war und mich an Feuer, Glut und Aschesprenkel erinnert
Kasumi (=blauer Dunst/Nebel) - so sieht es aus, wenn der Fransenschwanz um das kleine blaue Körperchen weht
Kin Gin Do (=Gold Silber Bronze, olymp. Medaille) - eben seine Farben und er ist meine Medaille, ich hab mich so gefreut, als ich ihn gesehen hab, so glänzend, mit diesen tollen metallischen Schuppen
Megane (=Brille) - Teleskoper sollten vielleicht eine haben...
Pichi Meruba (=Pfirsich Melba, also Pfirsich mit Vanilleeis und Himbeersoße) - die zarten Farben mit der Himbeer-Kieme...
Satsuma (=jap. Citrusfrucht) - eigentlich selbsterklärend
Tama (=Juwel) - als ich ihn bekam, war er viel dunkler und ist dann in den ersten drei Wochen hier zu einem goldenen Juwel geworden
Tsuki (=Mond) - das Gesicht sieht aus, wie ein Vollmond (wobei mein Lebensgefährte immer "Schwämmchen" sagt)
Yuki (=Schnee) - weil der Körper glitzert, wie frischer Schnee (wobei ich gerne noch das rote Hütchen erwähnt hätte, es aber nicht zusammengebracht hab).

Sry, für die Massen an Text - aber vielleicht liest man die Begeisterung heraus - und wo, wenn nicht hier, kann ich über die Gang schwärmen?

LG,
Martina

Liebe Martina,

Mann, hab ich viel gelernt durch Deine tollen Beschreibungen! Dein Bericht ist so spannend und zeigt die ganze Erfahrung und Liebe zu den Tieren, die dahinter steht.
Ich warte schon auf den nächsten Bericht.
Eine Frage, hast Du die Würmer über oder unter Wasser -und wie- rausgezogen?

Lieben Gruß aus Berlin
Regina