Hallo!

Ich habe mich zwar gerade erst hier im Forum angemeldet, für Goldfische interessiere ich mich aber schon länger und Fische habe ich schon seit vielen Jahren.
Eine Behauptung die mir immer wieder begegnet ist die, dass die Hochzuchtformen nicht so kältetolerant wären die die einfachen, gestreckten Formen. Dazu möchte ich euch eine Leseanregung geben. Ich biete hier einen Link zu Forumsbeiträgen im Forum von goldfishkeepers.com. Dort sucht ihr per Strg+F nach den Beiträgen von "kendal". Der Autor dieser Beiträge ist Kendall Liddle aus den USA. Unter anderem schreibt er dort (mit Hervorhebungen und Korrekturen von mir):

Zitat

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but the cold-hard thing that follows the tomasaba just kills me. what are we talking about a 1° difference between them and other breeds? so far i have kept pearls, ryukin, telescopes, butterflies, thai-born SVR, Japanese-born TVR*, willows and hawaii-born tosakin without a problem outdoors under ice in zone 5 without heat. i think that counts as cold-hardy. unless you can freeze them solid, i would not assign any special cold-hardy powers to tomasaba that i would not give any other hea[l]thy and acclimated goldfish. [i]a little ice won't kill a goldfish.

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Er wohnt in Salt Lake City, Utah. Dort wird es im Winter durchaus kalt inklusive Schneestürme. Klimadiagramme dieser Gegend sind nur eine kurze Suche im Internet entfernt.

Bitte beachten: Ich habe keine eigene Erfahrung mit Goldfischen. Dafür habe ich aber genug allgemeine aquaristische Erfahrung um guten Gewissens dazu raten zu können, überlieferte Meinungen nicht einfach zu glauben. Aber natürlich verstehe ich auch das Problem speziell bei Goldfischhochzuchten. Ich selbst würde auch keine Experimente mit Tieren anstellen, die mir lieb und teuer sind.

Viele Grüße,
Constantin

* SVR = Side View Ranchu, TVR = Top View Ranchu

Hallo!

Danke für eure Erfahrungsberichte und Meinungen!
Für mich ist das Thema deswegen interssant, weil ich als Aquarianer mit Erfahrung nicht nach dem Augenschein gehe, sondern nach dem, wie sich die Fische konkret in der Haltung machen, besonders wenn es um schwierigere Umweltbedingungen geht. Und wenn sich Goldfischhochzuchten im Teich bewähren, kann dagegen auch der verbohrteste Tierschützer nicht anreden. Das ist ein effektives Argument gegen das Vorurteil gegenüber Hochzuchten als praktisch lebensunfähige Krüppel.

Ein Wort noch zu Winterhärte und Aufzuchtbedingungen. Bei Pflanzen und Tieren sagt man, die Winterhärte liegt in den Genen, aber wie weit die tatsächlich ausgenutzt wird, das bestimmen die Umweltbedingungen. Ich würde also nicht die warme Aufzucht allein für ein schlechtes Abschneiden von Billig-Massenzuchten* bei der Freilandüberwinterung verantwortlich machen, sondern die Konstitution der Tiere, die bei einer solchen Aufzucht niemals so stark wird wie sie sein könnte.

Viele Grüße,
Constantin

* Ich benutze dieses Wort, weil man theoretisch auch hohe Qualität in Massen produzieren könnte, nur wird das in der Praxis fast nie gemacht.

Hallo!

Zu diesem Thema noch eine weitere Überlegung.
Besonders was Wakin angeht wird oft davon berichtet, dass die Nachzucht bei niedrigen Temperaturen nur Fische mit einfacher Schwanzflosse ergibt (u. a. auch auf der Website des hawaiianischen Züchters Steve Hopkins). Leider habe ich noch nirgendwo eine konkrete Angabe gefunden, was mit "niedriger Temperatur" gemeint ist. Wie dem auch sei, wenn dieser Zusammenhang wirklich besteht, dann könnte es sein, dass bedingt durch die Aufzucht unter den Exemplaren mit geteilter Schwanzflosse ganz einfach ein größerer Anteil der Geschwister einer Brut niedrigere Temperaturen schlechter verträgt. Und da das bisher wahrscheinlich nicht unter wissenschaftlichen Bedingungen untersucht wurde, gibt es eine Menge an voreiliger Generalisierung und Legendenbildung, die wiederum dazu führt, dass die Hochzuchten als schwieriger zu pflegen gelten als es eigentlich der Fall ist. Das ist wiederum auch nicht gerade gut für ihren Ruf.

Hallo!

Ich zitiere hier aus einem anderen Thread, da dieser Hinweis relevant ist und nicht unbeachtet bleiben soll.

Zitat von Lucy

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Der Mitarbeiter von Dehner hat mir erzählt, dass die Schleierschwänze im Winter eher einfrieren, weil sie einfach ein bisschen "dusselig" und auch so neugierig sind. Sie bleiben dann häufig mit ihren Flossen am Eis hängen und frieren ein. Das würde vielleicht auch erklären, warum Dein Goldie eingefroren ist. Ansonsten wäre es nicht so toll, aber auch kein Problem, meinen Schleierschwanz draußen zu lassen.[...]

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Hallo Constantin,

danke für Deinen Beitrag. Für mich kommt der gerade recht, da ich ein schnell wachsendes, kräftiges Männchen habe, dass ich in meinen Teich setzen muss.

Ich habe mich seit Wochen durchs Netz gelesen und dort sind die Meinungen unterschiedlich. Bei meinen Goldfischen, die einen einfachen Schleier haben, habe ich seit Jahren nur Ausfälle durch Katzen. Die Winter haben sie alle ohne Krankheiten überlebt. Wenn ich so wie jetzt den Filter anschließe und den Teich für die Sommersaison fertig mache, sehen sie gesund und munter aus.

Jetzt wollen wir einen größeren und schönen! Teich anlegen.

Da die handelsüblichen Schleierschwänze leider doch öfter größentechnisch völlig über die Norm des "kleinen Kugelfischs" hinaus gehen, gibt es sicherlich noch den einen, oder anderen Fisch, der es im Teich schöner hätte. Dies kommt für mich nur in Frage, wenn die
Fische auch über den Winter dort bleiben können. Der Mitarbeiter von Dehner machte auf mich einen sehr kompetenten Eindruck. Du hast ja den Satz hier schon kopiert. Also er meint es wäre grundsätzlich kein Problem, aber ........

Liebe Grüße
Susanne

Hallo!

Ich bin froh, dass in diesem Thread schon so viel zusammengetragen wurde. Es wird dadurch klar, dass die Hochzuchtgoldfische schon spezielle Bedürfnisse haben, die man erst einmal herausfinden muss und die mit einer etwaigen mangelnden Lebenstauglichkeit nichts zu tun haben.