Hallo Schleierschwanz,

Korken, das ist ein spannendes Thema, aber wohl auch kein leichtes. Lunula hatte es, meine ich, schon aufgegriffen und es ist bei den Goldfischen immer wieder aktuell.
Meine persönliche Vermutung ist, Korken ist nur ein Symptom. Es zeigt sich wahrscheinlich bei verschiedenen Krankheiten, wie Nierenzyste, Darmveränderungen, Schwimmblasenerkrankung und allen raumgreifenden Prozessen. Überfütterung und aufquellendes, ungeeignetes Futter ist natürlich auch Teil des Geschehens.
Wenn Fische beim Fressen Luft schnappen oder anschließend „ schlappern“da sollte man sich wirklich fragen, was ist Ursache und was ist Wirkung.
Ob es ein vorrangiges Problem von gestauchten Fischen ist bezweifele ich. Wir sehen im Aquarium hauptsächlich Korken und halten hier überwiegend die gedrungenen Formen, im Teich fällt es oft nicht auf oder der Fisch verstirbt unbemerkt. Es gibt auch bei „normalen“ Goldfischen Korken.
Könnt jemand etwas von anderen Fischarten beitragen? Korken die auch?
Leider fehlt nach meiner Kenntnis, jede solide Grundlage für eine Beurteilung des Korkens. Wenn man am lebenden Fisch die Ursache nicht erkennen kann, kann man nur durch Probieren verschiedener Möglichkeiten versuchen zu helfen und Besserung zu erzielen.
Um die Ursachen für das Korken zu ermitteln ist es nützlich den frisch gestorbenen Fisch zu sezieren und auf Organschäden, Entzündungen und Veränderungen zu untersuchen. Wer da Erkenntnisse hat, kann uns vielleicht helfen und diese mitteilen.
Meine Erfahrung bisher ist, viel Fische neigen zu Tumorbildung und das verursacht verschiedenste Krankheitsbilder, eben auch Korken. Im Endstadium zeigt sich dann oft das, was als Bauchwassersucht bekannt ist.
Veränderungen in der Leibeshöhle sind beim Goldfisch wahrscheinlich so häufig, wie Flossendeformation, Schiefmaul oder Mopskopf, bleiben aber unentdeckt. Wächst der Fisch oder wird immungeschwächt, beginnen diese Schwachstellen Schwierigkeiten zu bereiten und es entwickelt sich Korken.

Was ist die Erfahrung von Leute die Goldfische züchten? Gibt es Literatur zu dem Problem?

Hallo Schleierschwanz,

was genau hast du gefüttert? Klingt sehr interessant.

Hallo Schleierschwanz,
ich hatte einen jungen Teleskopen, der korkte und dann auch bald verstarb. Und einen Ranchu.
Mit letzterem, der immerhin trotz dieses "Leidens" 5 Jahre alt wurde, habe ich eine lange Geschichte mit unzähligen Versuchen, ihm durch Spezialfütterung zu helfen hinter mir.

Begonnen hat es, als Joringel (so hieß er) noch ziemlich klein, etwa 6 cm, war und erst wenige Wochen bei mir. Ich habe ihn mit sinkendem Granulat gefüttert. Aber nach einer Weile begann sein Korkproblem wieder und ich musste die Futtersorte wechseln. Ich habe ihn immer, wenn das Problem auftauchte, einige Tage fasten lassen und dann erst mal mit Brokkoli und anderen Gemüsesorten gefüttert. Das hat immer geholfen.
Einmal hab ich ihm eine Zeitlang Kerne aus Chilischoten gegeben, das hat ihm auch eine Zeit lang geholfen, aber nach einer Weile ist die Wirkung nicht mehr eingetreten.
Die Temperatur des Wassers spielte keine Rolle.

Zuletzt, also in den letzten zwei Jahren seines Lebens, tauchte das Problem nur noch selten auf, weil ich einfach immer sehr schnell reagierte, sobald er wieder ein Futter nicht mehr vertrug.

Das ist ein Bild aus seinen schlimmsten Zeiten:


Und so sah mein Joringel normalerweise aus:


Viele Grüße,
Susanne

Hallo Schleierschwanz,

danke, für den Hinweis, habe das Futter schon gegoogelt.

Korkenden Fische sind ein Anblick, den man schwer ertragen kann, da fühle ich mit dir. Es vergeht einem die Freude am Aquarium. Das ist aber immer so, wenn Fische krank sind - einfach hart, da nützt nur Gelassenheit.
Vielleicht hilft dir der Gedanke, es liegt nicht an deiner Haltung, es ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein angeborenes Problem.
Versuch, wie du es schon machst, eine optimale Fütterung. Halte die Wasserwert optimal, damit die Fische keinen zusätzlichen Stress bekommen und viel mehr kann man nicht tun.
Gesundheitsprobleme machen keine Freude, sind aber Teil des Lebens. Lass dir deshalb nicht den Spaß an der Goldfischhaltung verderben, freue dich an den gesunden Fischen.
Mit allen Tieren kommen auch Herausforderungen und Goldfische sind robust und unproblematisch.
Man entwickelt ein enges Verhältnis zu den langlebigen Goldfischen, dadurch erscheint einem jeder Krankheitsfall besonders. „Normale“ Aquarianer, die Schwarmfische pflegen, welche sich oft zahlreich vermehren, „jammern“ natürlich nicht über den Verlust eines einzelnen Fisches.
So könnte man meinen, bei ihnen läuft es immer rund..
Dazu kommt, jeder Goldfisch ist einmalig und es gibt keinen „Ersatz“.
Joringel ist ein gutes Beispiel, so ein wunderbarer Fisch, so schade!

Hallo Schleierschwanz,

das ist die richtige Einstellung! Du machst es bestimmt gut mit der Pflege, aber manchmal hat man einfach Sorgenfische.
Und jetzt hast du auch noch die Ranchus von Toffy, wunderbar. Die machen sicher ganz, ganz viel Freude.