Liebe Goldifreunde,

hier Bilder vom Wasserfloh, Daphnia . Wahrscheinlich: Daphnia pulex. Vielleicht hat jemand eine Idee und weiß es genau.
Die Tierchen erhaltet ihr als Lebendfutter in einem Beutel, im Fachhandel. Ich vermehrte sie in einem 10 Liter Eimer, fischfrei, über mehr als sechs Wochen. So entwickelt sich eine große Population, von der meine Fische immer wieder eine Portion bekommen. In den Eimer habe ich noch Salvinia auriculata von tropica, Invitro, gegeben und gefüttert wurde mit JBL NobilFluid Artemia. Das ist eine simple Angelegenheit, aber es hat sich gezeigt, die Hitze in diesem Sommer wirkte nicht positiv auf die Entwicklung der Wasserflöhe. Zur Zeit, bei Temperaturen um 25 Grad, vermehren sie sich extrem gut. Die Fische bekommen die Daphnien, die ich mit einem Kescher fange, ins Aquarium und die Goldies sind dann den ganzen Tag mit Jagen beschäftigt.
Zu den Bildern, ich nehme euch mit auf eine Reise, mit verschiedenen Mikroskopen, Kameras und Softwareprogrammen.
Durch einen glücklichen Umstand habe ich drei Mikroskope und eine Stereolupe zur Verfügung. Leider gibt es kaum Anleitungen und zwei Mikroskope und die Kameras sind älter ( Betriebsysthem XP), so erklärten sich einige Schwierigkeiten, mit denen ich mich abmühe.
Hättet ihr mich gefragt, wie lange hat man ein Mikroskop? Hätte ich gesagt, ein Mikroskop hat man für sein ganzes Leben. Nein, durch die digitale Bildverarbeitung und die modernen Beleuchtungen hat sich viel getan. Auch Mikroskope altern und die Kameras noch viel schneller.
Ich bin dankbar für diese Möglichkeit verschiedene Modelle probieren zu können, denn nur durch das Lesen von Beschreibungen verschiedener Mikroskope konnte ich mir nicht wirklich einen Eindruck verschaffen.
Wer ein Mikroskop kaufen möchte, der soll sich die Seite https://www.mikroskopie-forum.de/ ansehen. Ich habe dadurch die Gruppe der Mikroskopiker in Darmstadt gefunden, für die ich sehr dankbar bin. Solche Gruppen gibt es an vielen Orten. Hier bekommt man Rat und Hilfe und kann sehr interessante Menschen kennen lernen.

Hallo Coco,

danke, ganz herzlich, für deine Beiträge, so können wir unsere Erfahrung austauschen und kommen gemeinsam zu optimalen Ergebnissen.
Was für Bio-Spirulinapulver nimmst du genau? Kannst du uns das verraten?
Ich habe es mit Spirulina für Fische versucht, der Erfolg eher mäßig. Es gibt so viele Spirulina- Produkte, da ist die Auswahl schwierig. Bitte hilf mit deiner Empfehlung.

Ich pflege mehrere Daphnienansätze, die lasse ich gegeneinander laufen. ( Ist auch immer wichtig, wenn einer zusammenbricht.)
Heute habe ich mit Hefe gefüttert und bin gespannt, meine Erwartung ist optimales Wachstum.
Trockenhefe ist einfach eine bequeme Lösung.
Man sollte Wasser wechseln in den Zuchtansätzen, Daphnien reagieren auf Wasserbelastung negativ.
Hier einige Anregungen zur Wasserflohzucht, leider in englisch, aber ich denke das kann man auch ohne Sprachkenntnisse verstehen, sonst fragen.
Zur Entnahme von Lebewesen aus der Natur, bitte in Deutschland nicht, in einigen Bundesländern, z. B. Hessen, ist das streng verboten. Man bekommt Wasserflöhe in jedem guten Zoogeschäft.
https://www.youtube.com/watch?v=wEriO-4XCQk&feature=youtu.be
https://www.youtube.com/watch?v=cqz_nv_e_HA&feature=youtu.be

Zu den Wasserflöhen wollte ich noch anmerken, mit ihnen kann man auch wunderbar die Wasserqualität testen. Mein Leitungswasser war ja zeitweise sehr schlecht.
Die Daphnien verraten leider nicht, was das Wasser belastet, aber sie zeigen sicher an, wenn Wasser keine gute Qualität hat. https://de.wikipedia.org/wiki/Daphnientest

Hallo Coco,

ja, wir beiden ganz exklusiv, aber vielleicht können sich doch noch einige Leser aufraffen.
Diese Futterzuchten sind interessant.
Ich würde gern die Forenleser ermutigen zur Daphnienhaltung. Wer Kinder hat kann mit ihnen gemeinsam dieses Projekt starten. Man brauch dazu kein Fertigset kaufen oder großen Aufwand betreiben, die meisten Dinge finden sich in jedem Haushalt.
Hier mal mein „Minimal- Aufbau“:
Ein Glas oder Plastikgefäß,1 Liter. ( Ich nehme alte Joghurtbecher). Der Behälter wird mit Aquarienwasser halb gefüllt und die Daphnien aus dem Beutel zugeben. Gefüttert wird sofort mit einer aufgelösten Hefe.
Einfach ein Stückchen Trockenhefe oder frische Hefe nehmen und mit warmen Wasser verrühren.
Natürlich gehen auch die oben beschrieben Alternativen.
Es ist egal, wie die Dosierung ist, die Lösung gebe ich tropfenweise zu den Wasserflöhen und wenn das Wasser trüb ist, reicht es für diesmal. Nächste Fütterung, wenn das Wasser wieder klar ist. Futterlösung hält sich einige Zeit im Kühlschrank.
Umgekippt ist mir so ein Ansatz mit Hefe noch nicht. Bei den kleinen Gefäßen muss man einfach vorsichtig den oberen Teil mit den Wasserflöhen in ein neues Gefäß gießen, wenn sich unten zu viel absetzt und wieder mit Aquarienwasser auffüllen.
Nun kann man schön die Daphnien beobachten, wie sie wachsen und schwimmen.
In einige Behältern haben sich unten Algen gebildet, das sieht interessant aus.

Nun zu meinen Erfahrungen mit der Wasserflohzucht. Große Hitze ist den Tierchen nicht gut bekommen. Wegen zu starker Wasserbelastung hatte ich noch keine Schwierigkeiten, ich mache tägliche Wasserwechsel, das ist aber nicht zwingend nötig. Die Behälter werden nicht belüftet.
Mit Hefe als Futter bin ich sehr zufrieden, es ist preiswert und bequem Für Spirulina spricht aber ganz eindeutig, das diese Daphnien sicher besonders hochwertig sind. Darum gebe ich auch etwas Spirulina. Coco, deine Empfehlung sehe ich mir an, kann man immer gebrauchen.
Nun lief es so gut, daß ich auf die Idee kam, mein zur Zeit leeres Quarantänebecken zur Wasserflohzucht zu nutzen, ein 200 Liter Großversuch:
Ich ließ erst mal den Filter laufen, wollte einfach testen, was passiert. Es hat gar nicht geklappt, am nächsten Morgen nur noch ganz wenige Restdaphnien lebend. Das bestätigte die Leute, die von Filterung abraten. Also Filter raus und zweiter Anlauf. Nächster Tag wieder fast alle Wasserflöhe verendet. Nun grüble ich und suche die Ursache. Eine Möglichkeit könnte die starke Sonneneinstrahlung sein. Jetzt, wo es kühler ist, habe ich die Verschattungen entfernt. Mein Haus ist extrem hell. Nun starte ich den dritten Versuch, mit beschattetem Becken und werde berichten, ob das die Ursache des Problems ist. Ich muss nur etwas warten, bis wieder eine größere Menge Daphnien übrig ist, war ein ordentlicher Ausfall. Ist eine merkwürdige Erfahrung, alle anderen Ansätze sind problemlos gelaufen.

Coco hast du deine Daphniene draußen? Vielleicht ist dann der „Minimal- Aufbau“ für dich eine Möglichkeit. Futterzuchten sollten unproblematisch, geruchsarm und in kleinen Räumen möglich sein, an solchen Lösungen probiere ich immer wieder.
Übrigen, wenn du die Regentonnen stehen lässt, müsste die Kultur von allein wieder starten. Würde mich interessierten ob das klappt.
Anbei zwei Bilder, der Ansatz ist gerade gefüttert, deshalb sieht man nur wenige Wasserflöhe.

Hallo Coco,

zu deinem Regenfass. Warum denkst du können da Parasiten hineingelangen? Das ist doch im Sommer auch nicht passiert. Wenn keine Vögel, Eichhörnchen oder andere Tiere zum Trinken kommen, dann bleibt das Fass sauber. Die Daphnien legen Eier, die lange Phasen schlechter Lebensbedingungen überdauern. Im Frühjahr müsste es also von selbst wieder los gehen in deinem Regenfass, wenn nicht kannst du es dann immer noch reinigen. Ich würde es versuchen.
Bei mir sind in einem transparenten Behälter die Daphnien im Sommer völlig abgestorben, zu heiß, zu hell. Sie haben sich leider nicht wieder eingefunden, als es kühler wurde.

Den Versuch im Wohnzimmer, im Quarantenebecken breche ich ab. Es ist unangenehm, so eine merkwürdige Brühe im Wohnzimmer zu haben. Es riecht nach Hefe, das geht nicht. Das Wasser ist nicht die Ursache für die Schwierigkeiten gewesen, das bekommen die anderen Wasserfloh-Kulturen auch. Ich nehme an, es war einfach viel zu hell.
Mit der Zucht im 1-Liter- Becher bin ich zufrieden, die habe ich heute geteilt. Es gibt Fotos dazu. Leider sieht man einfach wenig, das Handy und meine Kamera sind für extreme Nähe und kleine Objekte nicht wirklich gut. Die Flöhe bewegen sich schnell, das wird einfach unscharf. Aber ich stelle die Bilder trotzdem ein, da bekommt man vielleicht einen Eindruck.





Was mich sehr überrascht, mein 10 Liter Obi- Eimer war gestern sehr voll mit großen Daphnien, heute, kaum noch etwas. Bei genauer Beobachtung zeigten sich aber Massen von winzigen Wasserflöhen. Habe jetzt einige Algen entfernt und einen Teilwasserwechsel gemacht, mal sehen, ob sich der Ansatz erholt.




Meine Wanne , der zweite Ansatz läuft sehr gut.







Warum die Mühe mit den Wasserflöhen? Erstens, es interessiert mich, es gibt so verwirrende Aussagen und wenig über den genauen Lebensrhythmus und die Dauer, bis zu 30 Tagen sollen sie leben können.
Punkt zwei, selbst in dem 1 Liter Ansatz kann ich die Menge an Daphnien in ungefähr einer Woche verdoppeln, das ist keine Explosion, aber ganz nett. Wenn ich das vergleiche, mit dem, was in einem 90ml Beutel ist, bin ich zufrieden. Denn häufig ist wenig drin und viele Daphnien sind gestorben. Außerdem bin ich so etwas unabhängiger vom Handel. Große Mengen hat man mit so einem kleinen Ansatz natürlich nicht, aber auch kaum Aufwand. Ich denke, mit mehr Erfahrung läuft es zunehmend besser.
Für die Fische ist es eine gute Ablenkung, wenn sie ihr Futter jagen müssen.
Machen die großen Fische eher unwillig, die kleineren sind super aktiv und haben ernorm gute Treffer.

Hallo Coco,

nur ganz kurz und schnell einige Punkte.
Ja, extreme Helligkeit macht den Daphnien etwas aus. Sie scheinen, Rückzugsorte mit Schatten zu brauchen, wenn von allen Seiten und oben, starke Sonneneinstrahlung herrscht, das kann ich inzwischen ziemlich sicher sagen.
Zur Hefefütterung, ich denke, da ist ein zuviel das Problem.
Hefen brauchen in der Regel Kohlenhydrate, Glucose und Mineralien zum Wachstum, Kohlenhydrate finden sie in reinem Wasser nicht. Mir erscheint es wahrscheinlicher, die Hefe stirbt bei hohen Temperaturen ohne genügend Nahrung ab, das könnte dann Probleme für die Wasserflöhe bereiten. Sie reagiren sehr sensibel auf Wasserverschmutzung.

Hallo Coco,

ich beobachte weiter und denke, die Ausscheidungen der Wasserflöhe sind nicht unbedingt geeignet, Hefe optimal zu ernähren, in geringem Maße sicher, ob das ausreicht zum schnellen Kippen des Wassers, bezweifele ich. Ich vermute es ist eher die Temperatur und die damit beschleunigten Stoffwechselvorgänge und die verkürzte Lebensspanne der Wasserflöhe, die die Daphnienkultur gefährdet. Denn auch Spirulinapulver wird von Bakterien im Wasser verstoffwechselt und ist damit nicht „neutral“. Als gesichert kann man wohl festhalten wenig füttern, nicht zu warm ( nicht mehr als 25 Grad) halten.
Darum beschatte ich die Ansätze und ein Ansatz steht so, dass er kein Licht bekommt. Der Ansatz läuft langsamer. Trotzdem sah es gestern so aus, als wäre er gekippt. Da ich aber meinte es gibt minimale Bewegung, habe ich nur etwas Wasser aufgegossen und heute sehe ich, da sind ganz viele kleine Wasserflöhe aktiv. Offensichtlich haben sich nur die großen Daphnien verabschiedet.
Am stabilsten läuft, das ist keine Überraschung, meine größere Wanne. Die wirft ordentlich Daphnien ab und ist mit vielen kleinen und großen Daphnien bevölkert.
Diese Erfahrung ist typisch, größere Systeme puffern Schwankungen besser. Besonders eben Temperaturwechsel, mit denen eine Veränderung des Sauerstoff und des pH- Werts einhergeht.
Wahrscheinlich ist die Daphnienzucht so interessant, weil man sein Fingerspitzengefühl für Vorgänge im Wasser trainiert. Dieses Fingerspitzengefühl ist, da stimme ich dir völlig zu, ein Schlüssel für erfolgreiche Aquaristik.
Als Futter sollten Wasserflöhe nur Zusatzfutter sein. Sie bestehen zu 95% aus Wasser, 2,5 % Protein und 0,2 % Fett und 2,0 % unverdaulichen Resten, Quelle: http://www.kakerlakenparade.de/daphnia.html.
Das reicht für eine vollwertige Ernährung nicht aus, aber ist eine gute Ergänzung für unsere meist überfütterten Fische. Die Ballaststoffe unterstützen die Verdauung und das nützt der Fischgesundheit.

Die Algen und Bakterien in den Gefäßen bilden sich nicht wegen der Hefe. Sie gelangen über die Luft in Wasser, mit Hefe wachsen sie vielleicht schneller.

Meine Kulturen bewässere ich immer nur mit Aquarienwasser aus dem Becken, in das ich die Wasserflöhe füttere, so vermeide ich Verschleppungen von Parasiten.
Das Einschleppen von Krankheiten, Planarien und Hydra durch im Handel gekaufte, im Beutel verpackte Wasserflöhe ist gering. Wenn die Ansätze bei Temperaturen über 20 Grad, mehr als 6 Wochen Fisch frei laufen, dann hat man das Risiko für Krankheiten stark vermindert.
Die meisten Krankheitserreger halten sich am Fisch auf und können auch nur mit ihm leben. Ausnahmen, die von dir beschriebenen Dauereier.

Hallo Goldifreunde,

die Wasserflohzucht läuft munter weiter. Es sieht so aus, als hätte ich nicht nur Daphnia pulex
sondern auch Daphnia magna in meiner Zucht. Das überrascht mich etwas, es waren äußerlich die gleichen Beutel, kein Hinweis in der Deklaration.
Daphnia magna hat ein eher rundes „Gesicht“, Daphnia pulex eher spitz.
Die roten Markierungen auf den Bildern zeigen die Stelle.
Weiter unterscheiden sie sich auch am Postabdomen, an der Kralle, das werde ich mir jetzt unter dem Mikroskop noch genauer ansehen.



Hier ein Schema zu den Unterschieden:
https://www.deviantart.com/baburerdem/ar...pulex-323949137

Für die Goldfische, ist der Unterschied wahrscheinlich gering, leider können sie uns nicht verraten,
ob es einen Unterschied im Geschmack gibt.
Das richtet sich bei den Daphnien vielleicht auch nach den Partikeln, die sie filtriert haben.

Coco , meine Daphnien haben Hefe und Spirulina bekommen.
Ich nehmen jetzt ausschließlich Hefe, um die Vergleiche der Ansätze einfacher zu gestalten.
Bei wissenschaftlichen Versuchen wird häufig die schwebende Grünalge Scenedesmus verwendet.
Ob Spirulina gut für die Fische ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Es gibt Fachleute, die ich schätze,
die Spirulina empfehlen, es wird in vielen Fischfuttern verarbeitet.
Professor Heinz Bremer schreibt in seinem Buch Aquarienfische gesund ernähren, Verlag Eugen Ulmer, auf Seite 61:
„ Beimengungen von Spirulina zum Trockenfutter sind gefährlich und sollten unterbleiben.“
Über Spirulina hatten wir auf dem anderen Forum schon eine Diskussion.
Ich bin nicht gegen Spirulina, sondern möchte sachlich darlegen, es ist nicht unumstritten.
https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/d...ls-foerderlich/
Wahrscheinlich ist es, wie bei den meisten Dingen, die Dosis macht das Gift.
Das Bäckerhefe als Daphnienfutter problematisch sein könnte, ist mir nicht bekannt.
Aber es ist ein sehr interessanter Punkt, hast du vielleicht genau Quellenangaben?

Berücksichtigen sollte man, Wasserflöhe sind sensibel, sie filtrieren alle schwebenden Teilchen,
die im Wasser sind. Haben sie etwas giftiges eingesogen sterben sie recht schnell.
Außerdem werden die Partikelchen verdaut, liegen also verändert vor.

Ich finde immer mehr interessante Texte zu den Wasserflöhen und hoffe,
es lässt sich der eine oder andere Leser anstecken. Wer ein Mikroskop hat, macht doch mal ein paar Bilder.
Inzwischen kann man mit Halterungen für Smartphones, die man an jedes Mikroskop klemmen kann sehr schöne Fotos machen.

Ein Tipp für die Wasseflohzucht. Ein eckiges, transparentes Gefäß für die kleinen Krebse gefällt mit inzwischen am besten.
Im Obi- Eimer und im Joghurtbecher lassen sich die Tiere schlechter einfangen. Sie sammeln sich gern in den Ecken
und man kann sie dort leicht abschöpfen.
In den transparenten Gefäßen sehe ich die Daphnien besser, das erleichtert die Beobachtung.

Liebe Goldifreunde,

hier Bilder vom Abdomen der Daphnien, genauer der postabdominal Kralle.
Mehrere Wasserflöhe habe ich gefangen und mikroskopiert.
Was mir leider nicht gelungen ist, wieder einen „pulex“ zu erwischen, deshalb hier nur Daphnia magna.
Drei Bilder mit dem Di-Li Mikroskop und einer Mikroskopkamera von Imaginsource und der entsprechenden Software festgehalten.
Das vierte Bild ist mit dem Euromex BioBlue Mikroskop und der USB Kamera von Bresser aufgenommen. Diese Aufnahmen sind leider schlechter, das liegt daran, dass ich keine original Bresser- Software verwenden kann, Windows 8.1 wird von der Software nicht unterstützt.








Hat jemand von euch ein Bresser- Mikroskop? Die sind für den Anfang ganz ordentlich, man kann recht günstig testen, ob einem Mikroskopieren Freude macht. Ein Haut-/ Kiemenwurm lässt sich damit gut erkennen.
Wäre hilfreich, wenn auch andere Leser Bilder zu dem Thema Mikroskop einstellen.
Vielleicht erinnert sich jemand an den super Thread von Toffy:
//gouda.forumprofi.dehttp:/viewtopic.php...kop+Karpfenlaus

Interessant ist, Wasserflöhe haben Parasiten. Diese extreme Beziehung wird im folgenden Artikel sehr bildreich und unterhaltend beschrieben. Es geht, wie immer in der Natur um Leben und Tod.
https://www.spektrum.de/news/leben-und-sterben-lassen/842520
Das Wirt – Parasiten Verhältnis erleben wir häufig mit den Fischen. Früher fand ich es nur frustrierend, inzwischen erscheint es mir mehr als Krimi.

Liebe Goldifreunde,

das Wasserfloh - Projekt läuft jetzt schon über einige Monate und ich bin damit extrem zufrieden.
Inzwischen ist es Winter geworden und die warmen Temperaturen beeinflussen die Daphnienzucht nicht weiter negativ.
Selbst eine Woche ohne Fütterung zeigte keine Nachteile.
Es laufen eine Wanne mit ca. 10 Litern und zwei 1-Liter- Joghurtbecher. Den Obi - Eimer habe ich aufgegeben,
dort hatte ich zusätzlich Posthornschnecken im Wasser. Diese Kombination lief bei mir schlecht, die Daphnienkultur brach immer wieder zusammen.
Die Schnecken haben sich im Eimer prächtig vermehrt, aber seit ein paar Tagen läuft es nicht gut. Es sind zwei große Schnecken gestorben,
das habe ich offensichtlich zu spät entdeckt, abwarten ob sich die Tiere erholen.
In einem Joghurtbecher kam es immer wieder zu Totaleinbrüche bei den Wasserflöhen.
Ich nahm einen neuen Becher und es gab keine weiteren Probleme. Ein Joghurtbecher funktionierte von Beginn an.
Im Verhältnis zur Menge ist die Ernte aus den Joghurtbecher gut, reicht aber nicht für viele Fische.
Ich behalte beide Becher eher als Backup, wenn die Wanne einen Verlust haben sollte. Das ist aber bisher nicht passiert.




Aus der Wanne kann ich pro Woche vier große Portion nehmen und damit beide Becken ausreichend versorgen.



Der Arbeitsaufwand ist gering, ich füttere die Wasserflöhe meist täglich, einmal mit Hefe und fülle etwas Frischwasser auf.
Eine große Erleichterung ist eine sehr große Pipette, mit der ich die Wasserflöhe leicht fangen kann.
Das ist noch deutlich bequemer als mit dem Kescher.



Natürlich sind die Daphnien nur ein Snack für die Fische, eine Ergänzung zum übrigen Futter.
Frische Wasserflöhe bestehen zu 95% aus Wasser. Aber die Fische lieben die Abwechselung und jagen eifrig.
Lebendfutter erbeuten erscheint mir ein wichtiger Punkt für die artgerechte Fischhaltung zu sein, die Fische bewegen sich und sind beschäftigt.
Die großen Fische fanden es offensichtlich etwas mühselig, wegen eines kleinen Wasserflohs so viel Aktivität zu investieren.
Sah fast aus, als wollten sie sich beschweren. Meine Wilma (sehr großer Ranchu) kam an die Frontscheibe und schüttelte sich missmutig.
Inzwischen sind aber alle Goldis begeister. Ganz deutlich muss man sagen, die großen Fische haben recht,
es macht keinen Sinn mehr Kalorien für die Jagt zu verbrauchen, als die Beute einbringt.
Da es für sie aber durch das Trockenfutter ausreichend Kalorien gibt, können sie sich den Luxus der Jagt leisten.
Außerdem warten sie ruhig ab, die Wasserflöhe sammeln sich in den Ecken des Beckens und dort können sie reichlich Beute machen.
Interessant ist, selbst die großen Ranchus schwimmen die Daphnien gezielt an und erlegen sie erfolgreich.
Dies widerlegt die Aussagen, die arme Tiere ohne Rückenflosse und mit Wen können kaum schwimmen oder sehen.
Wenn es ums Futter geht, zeigen sich alle meine Goldfische als begabte Jäger.
Sie sehen gut und schwimmen gewandt hinter ihrer Beute her.
Viel typischer ist, dass sie mehrfach an einem Stückchen Trockenfutter vorbei gründeln. Haben sie aber eine Garnele,
eine Mückenlarve oder einen Wasserfloh bemerkt, geben sie nicht auf und ergreifen ihre Beute.
Oh, das klingt jetzt blutrünstig, unsere Karpfenfische fressen gerne Pflanzen, aber manchmal auch einen kleinen Wasserbewohner.
So ist ihre Nahrung ausgewogen und mit sinnvoller Beschäftigung verbunden.
Durch die eigene Wasserflohzucht fühle ich mich sicher vor Krankheitseinschleppung und füttere ohne Bedenken zweimal in der Woche.
Diese Fütterung ist kostengünstig.
Was mich wirklich stört, die Wanne und die Joghurtbecher stehen im Arbeitszimmer, vor dem Südfenster und sehen nicht gerade dekorativ aus.
An der Lösung dieses Problems arbeite ich noch.