Hallo Alle
ich war immer der Meinung das man den Fischen in ihrem Aquarium eine Natur ähnliche Umgebung schaffen sollte.
Warum sollte es nicht geeignet sein?
Was spricht dagegen?
l.g.
LaLy

Hi Fancygoldi,
ja, da hast du jetzt noch mal das Video eingestellt - prima! Ich hatte ja das deutschsprachige Video verlinkt, mag aber persönlich den englischen Beitrag auch lieber

Huhu Fancy,
och, ich hatte jetzt gedacht, das hätte sich erübrigt - zumal die englische Version ja doch viel schöner ist

Wir können jetzt ja ne Diskussion starten, was an der wunderschönen Beckengestaltung evtl. doch auf lange Sicht nicht so ganz optimal sein könnte?!
Ich fang mal an, denn ich denke, da gibt es doch das ein oder andere, worüber man nachdenken könnte ...

Das AQ ist ein Traum, versteht mich nicht falsch! Wunderschön anzusehen und die darin schwimmenden Goldis: einfach eine Wucht.
Aber schaut man mal genauer, so hat fast jeder der Fische eingerissene Flossen.
Ich habe erlebt, wie bei mir im 450er der ein oder andere Goldi sich auch solche Flossenschäden zugezogen hat, weil er im Vallisnerien-Dickicht hängen blieb. Bingo sogar - er sollte den Lesern meines Buches ein Begriff sein - hatte sich als junger Hering einmal so im Valli-Zentrum verkeilt, dass er nicht mehr von alleine frei kam. Als ich ihn aus dem Pflanzen"stamm" befreit hatte, hatten die Blattränder der Vallisneria (welche recht rau und "scharf" sind, aufgrund ihrer "Bezahnung") regelrechte Schnitte in den Flanken hinterlassen!
Zwar empfinde ich die Vallisnerie auch als eine DER Pflanzen für das Goldfisch-AQ, weil zumindest die V. "gigantea" nicht von Goldfischen gefressen wird, aber man muss unbedingt darauf achten, dass ihr Wuchs nicht zu dicht wird!
Im Hinblick auf die bekannte "Dusseligkeit" unserer geliebten Goldis, denke ich auch, dass der Pflanzenwuchs in diesem Großbecken allgemein einfach viel zu dicht gewählt wurde und eher fürs Auge gedacht ist (typisch Aqauscape eben), denn als praktisch oder sinnvoll für die Hauptfische, die Goldis. Hat sich hier einmal irgendwo ein Goldfisch verkeilt, wird man seine liebe Not haben, ihn überhaupt noch zu finden ...
Nächster Punkt: das Hardscape
Hier wurde auf viele wunderschöne runde Kiesel zurückgegriffen. Solche Steine können dazu führen, dass die Fische sich böse die Schuppen anhauen, dann nämlich, wenn die Weibchen bei der Laichjagd von den Männchen (teilweise sehr vehemet und "grob") in das Pflanzendickicht geschgupst werden.
Auch das habe ich alles schon erlebt.
Mir fiel ebenfalls auf, dass eine große Wurzel so strukturiert (oder gewachsen) ist, dass sich darin sehr gut ein Goldfisch verklemmen könnte ...
Weiter: Im AQ schwimmen Crossocheilus siamensis (wenn ich das richtig erkannt habe). Eigentlich sollte das Risiko, dass sich ein gefräßiger Goldi an ihnen verschluckt, erst einmal nicht bestehen, da die Rüsselbarben sehr flinke Schwimmer sind. Doch wenn eine von ihnen verendet und ein gründelnder Goldi sie dann doch einsaugt, könnte es zu einem Problem kommen. Außerdem könnten die "Siamesen" die Goldis belästigen - sie gelten als sehr "verspielt" oder - sobald sie älter werden - sogar eher als recht raubeinig. Sie bilden dann kl. Reviere aus und jagen alles aus diesen Revieren fort, ja tyrannisieren den vermeintlichen Eindringling teilweise regelrecht (mann kennt das Verhalten auch vom Labeo, dem Feuerschwanz). Man kann sich leicht ausmalen, dass eine "wütende" Rüsselbarbe, die wie ein Torpedo durchs Becken jagt für den verfolgten, eher behäbig schwimmenden Hochzucht-Goldfisch mit seinen langen Flossen, keine Freude ist und ihn extrem stresst!
Außerdem: Die Rüsselbarbe sollte bei Temps zwischen 24 und 26°C gepflegt werden - dauerhaft. Für die Goldis ist das in meinen Augen aber zu hoch, da sie im Winter doch ein paar °C kühler gehlaten werden sollten. Und: Die "Siamesen" sind gute Springer. Dieses AQ ist aber oben offen!
Zum Schluss noch: in manchen Ecken des Aquariums wurde hübscher, aber doch recht grober Kies ausgelegt - auch aus optischen Gründen wieder. Die Steinchen haben aber eine Größe, die den Fischen ins Maul passen, sich dort aber verkeilen können! Auch das ist keine Theorie von mir, sondern auch dieses Phänomen habe ich bereits erlebt. PHS und Kiesel, ja sogar entsprechend große/kleine Glasmurmeln können es nöctig machen, dass man als Halter genötigt wird, solch einen Fremdkörper aus dem Maul eines unglücklichen Goldfischs herauszu"operieren" ...

Jedoch möchte ich mit meinen Anmerkungen auf keinen Fall sagen, dass man Goldfische in kahlen und trostlosen Becken pflegen sollte! Nur eben angepasst an die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Hochzucht-Brummer sollte die Beckeneinrichtung sein, oder?
....
So, jetzt habe ich erst einmal genug aufgezähtl, warum ich denke, dass dieses Golfisch-AQ nicht auf längere Sicht für die Hochzucht-Goldfisch-Halterei geeignet erscheint. Hier müssten ein paar "Modifizierungen" vorgenommen werden ...

Liebe Susanne - Lieber Andreas:
ich habe mir mal erlaubt, folgende Sätze hier herzukopieren, damit die Diskussion an der richtigen Stelle fortgeführt werden kann. Falls euch das nicht recht ist, bitte ich um Verzeihung und darum, dass ihr es so richtet, wie es euch zusagt.
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Text von LaLy: //gouda.forumprofi.de/topic.php?topic=1458

Zitat

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Zu dem schönen Aquarium aus dem Youtoube Video .... Nun ich habe jetzt natürlich nicht deine Erfahrung mit diesen Tieren oO(eigentlich gar keine mit Hochzuchten) aber ich befürworte Aquarien die der Natur nachempfunden sind.
Mit Pflanzen, Steinen, Holz und Algen. Es gibt in der Natur nicht eine Lache die nicht alles davon bietet. Im Boden sind immer Holz (Wurzeln, abgestorbenes Geäst) Algen (Schlamm, Laub) Steine (wo gibt es keine) und das Wachstum von Wasserpflanzen ...nun jeder Teichbesitzer kann wohl ein Lied davon singen wie schnell man sich die holt (unabsichtlich). Selbst Fische kommen oft scheinbar von alleine. Nun aus meinen bescheidenen Beobachtungen heraus, ist nur gesund was im Gleichgewicht ist. Es ist sehr schwer diese Gleichgewicht in einem Aquarium zu schaffen, aber es ist unmöglich wenn man nicht all diese Bausteine zur Verfügung stellt. ( is vielleicht schon fast ein religiöser Ansatz ). Ich werde da aber auch im Bekanntenkreis oft belächelt. Ich habe am Schreibtisch einen Rundkolben (5l) mit Schnecken und Fischegel seit bald 3 Jahren
aber in allen Gläsern/Vasen ...was auch immer, läuft das nur wenn alles da ist, Holz Sand (Bodengrund halt) Steine Pflanzen und wenn die ersten Algen kommen ist es Zeit für Tiere. Und das nur im richtig Verhältnis ... das kann ich nicht benennen das mach ich nach Gefühl. Naja wie gesagt ich werde für meine Ansichten diesbezüglich oft belächelt .... Das is okay
Darum finde ich das Becken aus dem Youtoube Viedo einfach super ..... wenn aber Goldfische niemals mit solchen Gegebenheiten zuvor zu tun hatten, sind sie vielleicht damit überfordert.
Darum meine ich, sie sollten von klein auf, in solchen Becken gehalten werden.
Aber naja ..... wir werden sehen. Wie sich meine tun ...... vielleicht komm ich noch angeheult ..Dann darfst du auch schreiben " Hab ich dir doch gesagt
Liebe grüße
Lydia

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Antwort-Text von Coco:
LaLy, du schreibst

Zitat

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... ich befürworte Aquarien die der Natur nachempfunden sind.

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und sprichst dabei das im Video vorgestellte Großaquarium an. Hm ... also ... "der Natur" ist dieses Becken bestimmt nicht nachempfunden, denn in der Natur sieht der Pflanzenwuchs doch ziemlich anders aus, wenn ich mich nicht irre. Stichwort "Biotop-Aquarien" https://www.biotopaquaristik.de/ct-menu-...3-example-asien Soweit ich weiß, gibt es da niemals solch eine Artenvielfalt und auch kaum so eine Artendichte, bezogen auf die Fläche. Aber ich mag mich irren

Zitat

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Darum finde ich das Becken aus dem Youtoube Viedo einfach super ..... wenn aber Goldfische niemals mit solchen Gegebenheiten zuvor zu tun hatten, sind sie vielleicht damit überfordert.
Darum meine ich, sie sollten von klein auf, in solchen Becken gehalten werden.

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Da der Hochzucht-Goldfisch sowieso eine "von Menschen gemachte Spezies" ist, wäre eigentlich ursprünglich ein aus Beton, Porzellan oder Glas gefertigtes Behältnis ohne jegliche weitere Einrichtung das "natürliche" Habitat des Hochzucht.Goldfisches, wenn man es mal gaaanz übertrieben ernst nimmt
Ich finde das Becken auch einfach super - das hatte ich ja auch geschrieben. Aber vielleicht bin ich da ein wenig missverstanden worden?
Ich finde die Beckeneinrichtung halt - aus all meinen angesprochenen Punkten - nicht optimal für die dauerhafte Haltung von "Schleierschwänzen" (von den Rüsselbarben mal abgesehen). Und ich glaube auch nicht, dass ein Goldfisch, der von klein
auf in solch einem paradiesischen Dschungel aufwächst, dann später damit besser zurechtkommt, da er eben ist, was er ist: Ein behäbig (um nicht zu sagen, ungeschickt) schwimmender Koloss mit dem Hang dazu sich in ausweglose Situationen zu bringen ... und davon gibt es eben reichlich in diesem Aquarium!
Außerdem, wie auch von mir angemerkt, birgt solch ein toll strukturiertes AQ bei der oft sehr turbulenten Laichjagd einfach viel zu viele Stellen, an denen sich die Fische unweigerlich verletzen - die meisten der Goldfische hatten ja bereits eingerissene und beschädigte Flossen.

Mich würde mal interessieren, wo und wie die im Video gezeigten Goldis leben, wenn die Ausstellung wieder vorüber ist ...?!

Hallo Alle

Danke Coco das du es hierher kopiert hast. Ich habe mir, als ich schon fertig geschrieben habe, auch gedacht, dass es eigentlich hierher gehört.
Ich habe dich schon richtig verstanden, aber wenn ich wählen müsste zwischen einem leeren und diesem würde ich das aus dem Video bevorzugen.
Aber wie gesagt wer weiß vielleicht denke ich auch noch mal um.
So ein leereres Becken wäre leichter zu reinigen. Im Moment mach ich mir Gedanken ob ich nicht den gesamten Sand wechseln soll. (das wäre furchtbar viel Arbeit)

Gute Nacht allen

Laly

Ein freundliches "Huhu" in den kühlen Sonntag-Morgen
Ich hoffe, ich habe mich nicht "falsch verhalten" damit, dass ich hier kurzerhand eine Aufgabe übernommen habe, die mir gar nicht zusteht, mit dem Kopieren ...

Zum Thema:
Noch einmal betonen möchte ich, dass ich mit nichten dafür bin, Hochzucht-Goldis - oder überhaupt einen Fisch - in einem "kahlen" Becken zu pflegen! Ich selbst richte ja sogar meine Q-AQs vollkommen ein, was die meisten nicht tun! In anderen Teilen der Welt sieht das oft wieder ganz anders aus - da ist "Bare Bottom" und auch strikte Einzelhaltung von gewissen Spezies vollkommen normal (ich denke da z. B. an den Flowerhorn oder andere räuberisch lebende Fische) - für mich führen diese Tiere ein trauriges Dasein ...
Ein Goldfisch-AQ den Bedürfnissen dieser Fische angepasst zu gestalten heißt doch nicht zwangsläufig, dass es ein kahles Becken sein soll!

Die "Kritikpunkte", die ich in Bezug auf das verlinkte Video äußere beziehen sich darauf, dass - so wunderschön ich selbst dieses Aquascape auch finde! - mir es für die dauerhafte Hochzucht-Haltung etwas unpassend erscheint, da es eben den Bedürfnissen und Eigenheiten der stark vom Menschen veränderten Goldfische nicht ganz gerecht wird. In meinen Augen und nach meiner Erfahrung ...
Sprich: die Abeckschicht von groben Kies sollte entfernt werden (Gefahr, dass sie beim Gründeln im Maul verkeilen)
der Pflanzenwuchs sollte entwas ausgelichtet werden (Gefahr, dass die Fische ansonsten darin hängen bleiben)
die Steine sollten entfernt werden, bzw. so angeordnet werden, dass sie nicht direkt vor den Pflanzen liegen
(Gefahr, dass sich die Fische bei der Futtersuche oder Laichen verletzen - "Mandali" ist es so ergangen)
die "Siamesen" herausfangen (passen einfach nicht von ihren Ansprüchen zu den Goldfischen!!! und sind selbst gefährdet, da sie gute
Springer sind, dieses AQ aber oben offen ist!)
Auf die Rüsselbarben ist leider niemand von euch eingegangen - haltet ihr persönlich diese Fische als geeignete Vergesellschaftungs-Fische?
Hat auch keiner von euch gesehen, dass die Flossen der Goldis beinahe alle "beschädigt" sind - worauf führt ihr das zurück?

Ne, Tierhaltung ist beinahe niemals "natürlich" - außer vielleicht beim Hund, denn der Hund ist das einzige Tier, welches den Menschen als vollwertigen Sozialpartner akzeptiert. Kein anderes Tier schließt sich so an den Menschen, wie der Hund, kein anders Tier kann sich so in "die Welt des Menschen" einleben und anpassen.
Und klar, unsere Aquarienfische leben in einer - im Vergleich zur Natur - bedauernswerten Pfütze. Wird diese "Pfütze" aber, wie Fancy es auch schreibt, gut und mit Sachverstand, Erfahrung sowie entsprechendem Bauchgefühl (in meinen Augen oft auch sehr wichtig) gepflegt, leben die Fische ein sehr gutes Leben - oftmals sogar "besser" und länger, als in der Natur.
Aber das war eigentlich auch gar nicht meine Frage, bzw. meine "Kritik" an diesem Becken. Worum es mir ging, habe ich - so denke ich jedenfalls - nun mehrmals deutlich zum Ausdruck gebracht und darüber wollte ich mich eigentlich austauschen

Hallo Alle
Also ich kann nicht viel dazu sagen meine Oranda hab ich nicht mal eine Woche ....und die 3 Schleierschwanz im Vergelich mit Diskus oder Skalare sind sie sehr pflegeleicht und robust.
Ich habe noch nie Rüsselbarben gehalten (ich weiß gar nix darüber) Das mit dem Kies hab ich schon gehört bzw ein Video gesehen in dem einem Goldfisch ein Kieselstein aus dem Maul geholt werden musste.

L.g.
Lydia