Hallo zusammen,
bei uns ist nach langer Ruhe mal wieder der Wurm drin in der Goldfischhaltung.
Mieselinchen hat uns heute mit einer gewaltigen Schuppensträube erschreckt. Armer Nicolas, er hat große Angst um seinen Lieblingsgoldie. Mieselinchen schwimmt aber noch rum und frisst, also wurde sie in ein Quarantänebecken gesetzt und mit Bactotabs gefüttert. Vor kurzem hatte ja Paulchen aus dem gleichen Becken ebenfalls Schuppensträube, ist aber nun wieder ganz gesund. vermutlich schleicht da doch irgendein Erreger durchs Becken. Und bevor ihr fragt: Mit dem neuen blauen Oranda Hugo kann es nichts zu tun haben, da er auch noch in Quarantäne ist und alles Zubehör streng getrennt wurde.

Na toll, jetzt habe ich schon wieder drei Quarantänebecken herumstehen: Für Hugo, den furchtsamen Oranda, für Otto, das Überraschungsgeschenk meiner Schüler und für Tannenzapfen-Mieselinchen.

Im Altersheim für Goldfische schockt Aladin den Betrachter mit seinem Riesentumor. Das Ding ist inzwischen bald größer als sein Kopf. Er scheuert beim Fressen damit über den Boden. Der Tierarzt hatte ja geraten, nichts zu unternehmen, außer wenn das Maul davon überwuchert würde. Aber jetzt sieht es so schlimm aus, dass ich nächste Woche in den Ferien doch mal mit ihm in die Fischklinik fahren werde. Hier ein Bild (die Wucherung ist der Klumpen unter seinem linken - von uns aus gesehen rechtem Auge):



Und last but not least: meine liebe alte Jorinde hat in den letzten Monaten stetig an Körperumfang zugelegt. Jetzt sieht sie aus, als ob sie demnächst platzt. Die Schuppen stehen aber nicht ab. Und da es sich so schleichend entwickelt hat, glaube ich ziemlich sicher, dass sie das Gleiche hat, wie vor Jahren mal zwei meiner Goldies (Minki und Sissi, manche erinnern sich vielleicht), die beide daran starben: Eine Nierenzyste. Sie ist immer noch erstaunlich aktiv für ihren Zustand, ruht nur ganz selten am Boden. Sieht aber auch schlimm aus:


Ich werde sie auch mitnehmen in die Fischklinik. Vielleicht kann der Arzt sie punktieren oder falls es doch etwas anderes ist, erfahre ich es dann wenigstens. Wenn Jorinde nicht gesund wird, bin ich wirklich sehr traurig!

Besorgte Grüße,
Susanne

Hallo Susanne,

ach Menno,jetzt hab ich mal alles sorgenfrei in Sachen Fisch,warum kann es nicht überall so sein?

Der wuchernde Teleskop?Da kannst du nur beobachten,leider nichts zu machen.Goldfische neigen gern zum Mutieren,das ist die unerwünschte Seite dieser Mutationsfreude.

In Carolas Teich gab es einen frappierend ähnlich mutierten Normalgoldfisch,an dem Kiemendeckel ist es gewuchert.
Der hat Jahre prima damit gelebt,schlagartig hat es ihn dann umgehauen,wir haben ihn dann per Nelkenöl erlöst.

Bei Jorinde,leider,die Forumshistorie hat gezeigt,solche Ausbuchtungen sind ebenfalls irreparabel,in 99 % der Fälle.
Vielleicht stagniert es noch eine Zeit.

Solchen Tieren kann man jeden lebenswerten Tag belassen und genau schauen wann es kippt.Die Augen scheint es schon etwas herauszudrücken,aber das mag täuschen.

Hugo und Otto sind eben einfach Einzelhäftlinge aufgrund einer gewissenhaften Quarantäne,das gibt sich natürlich.Hoffentlich geratet ihr nicht in Zeitnot weil der Urlaub ansteht.

Als vorgezogene Quintessenz,Aladin und Jorinde sind trotz allem Glückspilze,was immer jetzt noch aus ihnen wird."Altgewordene" Aquariumsgoldfische,so eine Zukunft haben ca. 0,1 bis 0,2 Prozent aller Händlerfische,mit "alt" meine ich älter wie 1 Jahr.

Man hängt an diesen altgedienten Tieren,ein Fisch der einen 3 bis 5 oder mehr Jahre begleitet hat hat seinen unschätzbaren immateriellen Wert.

Ich drück die Daumen für ein problemloses Weiterleben

Grüsse aus Dortmund

Hallo Fräulein Müller,

ja, einen Joringel gibt es auch. das waren meine Fische und nicht die meiner Kinder, deswegen durfte ich auch mal den Namen bestimmen...
So sahen die beiden Süßen aus, als ich sie vor vier Jahren gefunden habe:




Heute ist Jorinde bald doppelt so lang wie Joringel, der kurz und dick geblieben ist und ab und zu korkt. Jorinde ist mein "Wal" - um auf deine Anfrage in der Shoutbox zurückzukommen... - groß und gutmütig und durch nichts aus der Ruhe zu bringen.

Nein, noch mag ich meine Sorgenfische nicht aufgeben. Das mit dem Punktieren wurde vor 4 Jahren mit unserem Schleierschwanz Minki gemacht, der ebenfalls immer mehr aus der Form geriet und nur noch am Boden saß:



Der Fischtierarzt hatte Zysten an den Nieren diagnostiziert und Mykobakterien ausgeschlossen. Er zog mit einer Spritze sehr viel Flüssigkeit aus dem Fisch, der nach der Behandlung wieder schwimmen konnte und so aussah:



Leider hatte sich nach drei Wochen erneut Flüssigkeit in seinem Körper angesammelt. Ein weiteres Mal wollte ich ihm die Behandlung nicht mehr zumuten und als er dann nicht mehr schwimmen und nicht mehr fressen konnte, hab ich ihn erlöst.
Es gibt aber Berichte von erfolgreichen Punktierungen, die das Leben der betroffenen Fische zumindest um einige Zeit verlängert haben, z.B. hier:

http://thegab.org/Veterinary-Procedures/...enal-cysts.html

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Lisa,
damals hat die Behandlung selbst 50 € gekostet und die Laboruntersuchung der entnommenen Flüssigkeit nochmals 23 €. Ich kann verstehen, dass viele nicht mit einem Fisch zum Arzt gehen, weil es schon teuer ist und auch gar nicht immer so leicht, einen fischkundigen Tierarzt zu finden. Ich gehe auch nur, wenn ich glaube, dass der Arzt wirklich etwas tun kann oder wenn ich unbedingt eine sichere Diagnose haben möchte, also sehr selten. Zumal das Herausfangen und Umhertransportieren und auch die Untersuchung auch für einen Fisch sehr stressig sind. Einem todkranken Fisch würde ich das paradoxerweise nicht zumuten, aber einem wie Aladin oder Jorinde, die beide sehr kräftig und agil sind trotz ihrer Erkrankung, traue ich zu, dass sie das gut überstehen.
Viele Grüße,
Susanne