Hallo ihr,
ach Mensch, ich bin so doof!

Überfordert von meinen zahlreichen Quarantänebecken und auch in Sorge, meine neuen Fische zu kurz vor dem Urlaub erst in ihr neues Heim zu den neuen Kumpels entlassen zu können, habe ich leichtsinnigerweise Ottos Quarantäne abgekürzt.
Hugo, der blaue Oranda von Nicolas, hat seine Quarantäne relativ ordnungsgemäß nach 5 Wochen abgeschlossen und lebt nun glücklich und zufrieden mit Nicolas Goldfischbande. Noch sind dort alle gesund (toitoitoi).
Aber Otto, das ungewünschte Präsent, habe ich nach 3 Wochen schon umgesetzt. Er schien mir so robust und problemlos. Na klar, er hat ja auch kein Problem, aber die anderen jetzt leider: Zwei Tage nach Ottos Einzug haben alle Ichthyo.

Weil ich Jorindes Nieren schonen möchte, habe ich mich entschlossen, dieses Mal kein Medikament einzusetzen, sondern es mit der Umsetzmethode zu probieren: Alle 8 Fische tummeln sich nun in einer nackten 50-Liter-Wanne. Daneben steht eine weitere 50-Liter-Wanne bereit mit Frischwasser. Alle 12 Stunden werden die Fische nun umgesetzt und die alte Wanne mit heißem Wasser ausgewaschen und die Wände und der Boden geschrubbt. Dann wird sie wieder aufgefüllt. So sehen also meine Ferien aus: . Selber schuld. Ich hätte es euch auch lieber verschwiegen , aber vielleicht ist es für den ein oder anderen interessant zu erfahren, ob die Umsetzmethode funktioniert. (O bitte, lass sie funktionieren, sonst hab ich ein Problem... )

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Lisa,
das hängt nicht mit der bloßen Anzahl der Quarantänewochen zusammen. Theoretisch kann ich einen Fisch ein halbes Jahr separat halten und wenn ich ihn umsetze, bricht trotzdem Ichthyo aus. Es hängt mit der Sorgfalt der Animpfung, also des vorsichtigen Wasseraustausches in zuerst winzigen und dann größeren Mengen zusammen. Und dafür braucht man halt mindestens zwei Wochen erst vom Stammbecken ins Quarantänebecken und dann noch 2 weitere Wochen umgekehrt. Das dumme ist, dass ich es weiß und trotzdem abkürzen wollte nach dem Motto: Ach, es wird schon nichts passieren.
Ich könnte mich


Hallo Nicole,
das mit dem Stress ist mir bewusst. Aber ich habe zwei Wannen nebeneinander stehen. In der Frischwasserwanne steht das Wasser 12h ab und wird mit Wasseraufbereiter fischgerecht gemacht. Die Temperatur wird mit 2 Heizstäben in beiden Wannen auf 26-27° gehalten. Das Umsetzen geht ganz schnell und die meisten der Fische sind so zahm, dass sie mir von selbst in die Hand schwimmen. Nur Otto nicht, der Arme. Und der kleine Robin, der ist sehr gestresst und sehr panisch, weil er sich so gerne versteckt, was er in der leeren Wanne nicht kann. Er hat vor Stress seine ganze Schwarzfärbung verloren und ist jetzt orange-weiß.

Die Theorie sieht so aus, dass nach 5 bis 7 Tagen alle Pünktchen abgefallen sein sollten. Die Bodencysten brauchen mindestens 18 h um ihre Flut an Schwärmern zu entlassen. Da die Wanne aber nach 12 h geschrubbt und mit sehr heißem Wasser ausgespült wird, werden die Cysten vernichtet, bevor die Vermehrung stattfinden kann. Im Stammbecken verhungern außerdem alle Schwärmer, da dort keine Fische mehr sind.
Also nach meiner Berechnung müsste auf diese Weise in ca. 7 Tagen alles vorbei sein. Wenn ich dann noch 3 Tage weiter mache, bin ich wohl auf der sicheren Seite und kann die Fische ins Stammbecken zurück tun. So viel Zeit ist vor dem Urlaub zum Glück noch.

Wenn ich mit Punktol behandelt hätte, kann sich das ganze viel länger hinziehen, weil ich ja immer nur die Schwärmer erwische. Außerdem hat man dann immer das Problem mit den Filterbakterien, die hops gehen können. Und dann eben, wie gesagt, meine nierenkranke Jorinde...

Ich bin aber ganz zuversichtlich: heute morgen beim Umsetzen, habe ich jeden Fisch separat in einer Glasschüssel angeschaut. Alle waren pünktchenfrei bis auf Ginny, die den stärksten Befall hatte. Bei ihr sind schon noch etwa 12 Pünktchen, die noch abfallen müssen.

Drückt mir die Daumen!!!

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Susanne,

wenn man es praktisch sieht,jetzt haben wir wieder eine Referenzgeschichte über den Sinn einer sorgfältigen Quarantäne.
Ich denke ich hätte auch schneller umgesetzt,oft geht es ja auch gut.

Mit der Umsetzmethode bin ich gespannt ob es funktioniert,sieht ja gut aus.

8 Fische in einer 50-Literwanne wird den Fischen auch nicht gefallen,vor allem in einer kahlen,nicht eingerichteten Wanne.
Die Alternative wäre allerdings wirklich medikamentös.Oder die Salzmethode..
http://www.rhusmann.de/aqua/salz.htm

So ein Ärger,tut mir leid.Andererseits,wenn du durch das Haus gehst und nirgendwo blubbert ein Quarantäne-oder Krankenbecken würde dich mittlerweile bestimmt der Verdacht beschleichen die Haustür verwechselt zu haben.

Schade,Otto war ein Geschenk der Abschlussklasse.Sonst könntest du nach den Ferien Referate verteilen zu Themen wie "Haustiere verschenken?","Was ist Ichtyo und welches ist der mühsamste Weg der Behandlung?" oder "Folgekosten eines 95-Cent-Goldfisches".
Vielleicht eine präventive Idee für deine nächste Klasse.

Grüsse aus..hm..alle möglichen Sachen sind schwarzgelb angemalt,die hiesige Tracht hat drei Streifen und besteht aus Ballonseide und ich versteh den Dialekt,ich muss in Dortmund sein

Hallo Lisa,
gleichzeitig animpfen geht schon auch. Ich mache es nur deshalb nacheinander, weil es ja sein könnte, dass der neue Fisch, der sicher gestresster ist durch Transport und Händlerbecken als die alteingesessenen Fische, auch durch das Animpfen schon krank werden könnte. Dann könnte man ihn in aller Ruhe behandeln und hätte noch nicht das Stammbecken "belastet".
Aber wie auch immer man es macht, je länger desto besser. Matthias hat mir mal geraten, wenn man wirklich sicher gehen wolle, müsse man die Quarantäne auf 8 bis 12 Wochen ausdehnen. Eigentlich war Ottos Quarantänebecken gut eingefahren. Ich hätte mir noch einen Futterautomaten ausleihen sollen, dann wäre alles auch über die Urlaubszeit hinweg gut gegangen.

Hallo Andreas,
sollte es wirklich klappen mit der Unsetzmethode, dann glaube ich, ist sie insgesamt trotzdem schonender für die Fische, als eine längere Behandlung mit Malachitgrünoxalat. Sie wirkt vor allem schneller, wenn man den Informationen im Net trauen darf, da man die Erreger schon nach dem ersten Stadium ihres Lebenszyklus vernichtet, nicht erst im dritten. Aber das ist noch alles wunderschön klingende Theorie. Schaunmermal ...

Viele Grüße,
Susanne

Hallo zusammen,

heute habe ich meine Fische als "geheilt" wieder in ihr Becken zurückgesetzt. Sie waren sichtlich glücklich und fressen nun ununterbrochen Algen und gründeln ohne Unterlass. Die Tage in einem nackten Plastikbecken waren wohl eine schwere Zeit für sie. Meine Calikos (Robin und Joringel) die in den Plastikbecken ganz schockblass geworden waren (Robin hatte jegliches Schwarz verloren und war ganz hellorange-weiß) nahmen binnen Minuten wieder ihre schönen Ursprungsfarben an.

Ob die Umsetzmethode wirklich erfolgreich war, schreibe ich euch in ein paar Tagen - nicht, dass morgen plötzlich der Pünktchenspuk von vorne losgeht.
Dann stelle ich auch eine genaue Beschreibung dieser Behandlungsmethode mal in den Informationsbereich des Forums ein.

Am Montag hatten plötzlich auch Nicolas Fische alle Ichthyo. Ich habe ehrlich keine Ahnung, wie die Seuche von meinem in sein Becken kommen konnte. Ich dachte, ich hätte absolut mit Schläuchen, Keschern und was auch immer aufgepasst. Hurtig wurden noch zwei Plastikbecken aufgestellt. Was für ein Witz: zwei große und schöne Becken standen komplett leer und in insgesamt 4 Plastikwannen drängten sich 15 Fische.
Das Umsetzen der Fische nimmt ja nur ein paar Sekunden in Anspruch. Für das Leeren und Schrubben der gebrauchten Wannen und aller Utensilien (Thermometer, Heizstäbe, Membranpumpenschläuche, Wassereimer, Kescher) mit beinahe kochend heißem Wasser und das Neubefüllen der Wannen habe ich täglich insgesamt beinahe 90 min gebraucht.

Auch bei Nicolas` Fischen scheint die Therapie anzuschlagen und es geht ihnen gut. So können sie hoffentlich spätestens am Dienstag wieder in ihr Becken zurück.

Aladin, Dragon und Flecki im "Altersheim für Goldfische" sind völlig unbehelligt von Pünktchen geblieben.

Soweit die neuesten Nachrichten von der Chaos-Front München.

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Susanne,

ach,so ein Ärger,wahrscheinlich besteht wirklich eine Verbindung zwischen den Fällen,wäre sonst ein ziemlich dummer Zufall.
Soll man aber auch nicht ausschliessen.
Vielleicht haben sie sich gegenseitig in ihren Quarantänebecken mit Erregern beglückt und ausgebrochen ist es mit weniger oder mehr Verspätung.Klingt denkbar wenn einige Gerätschaften für beide Q-Becken verwendet wurden.
Also nochmal Daumendrücken,aber scheint ja wirklich gut zu klappen mit der Umsetzerei.


Grüsse aus Dortmund

Hallo Melanie,
der Stress entsteht ja nicht durch das spätere Umsetzen. Im Gegenteil, hätte ich meinen Goldfisch gleich umgesetzt, wäre eventuell nicht nur Ichthyo ausgebrochen sondern ich hätte mir vielleicht dazu noch eine fette bakterielle Infektion ins Becken geholt, die nicht mehr so gut zu bekämpfen ist wie die weißen Pünktchen.

Es ist ja zum Glück so, dass es auch gut gehen kann, aber wir hatten schon so viele Berichte im Forum, bei denen dann auch der Altbestand gestorben ist oder eben der neue Fisch sofort verstarb. Ich würde es nie wieder riskieren und kann nur immer davor warnen. Dass auch drei bis vier Wochen Quarantäne zu kurz sein können, hab ich nun auch eingesehen.

Immerhin kann ich nun Entwarnung geben: Die Umsetzmethode hat funktioniert. Wir haben keinen Fisch verloren, die Pünktchen sind weg und das in recht kurzer (aber arbeitsintensiver) Zeit. ich habe einen bericht zu der methode vorbereitet und werde ihn demnächst im Info-Teil unseres Forums vorstellen.

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Anke,
da sprichst du ein Thema an, über das ich mir schon lange den Kopf zerbreche. Mir tun die Neuzugänge in "Einzelhaft" auch immer furchtbar leid. Manchen Goldies scheint es wenig auszumachen, andere leiden sichtbar.
Trotzdem habe ich mich bisher immer gegen das Einsetzen eines "Versuchsfischs" entschieden. Was, wenn es schief geht? Wenn der alte Fisch oder auch der neue oder gar beide sterben, weil sich ihre Immunsysteme noch nicht angeglichen haben? Welchen meiner geliebten Fische soll ich riskieren? Ein Dilemma.
Bisher habe ich mir gesagt: Okay, der Neue muss 6 bis 8 Wochen leiden, aber dann hat er ja noch ein sehr langes Leben vor sich, in dem er nie mehr einsam sein muss.
In der Quarantäne krank geworden ist mir noch nie einer der Einsamen. Aber ich denke, wie bei so vielen Fragen der Tierhaltung, kann man da ganz unterschiedliche Auffassungen vertreten.

Viele Grüße,
Susanne