Der Himmelsgucker

Bei dieser aparten Zuchtform scheiden sich die Geister.
Entweder man mag sie oder man lehnt sie ab.

Der Himmelsgucker stammt aus der Provinz Kuangtung in China.
Sein Vorfahre ist das rote Teleskopauge
Gleichzeitig ist der Himmelsgucker der Vorfahre vom Krötenauge und Blasenaugengoldfisch, dessen Augenbindesäcke mit Flüssigkeit gefüllt sind.

Wie der Name schon sagt, sind die Augen dieser Zuchtform 90° von der Körperachse abstehend, gegen den “Himmel” gerichtet.
(Das Drehen der Augen, durch einseitiges Wachstum des Haut- und Bindehautgewebes, ist bei günstigen Bedingungen bei Jungfischen nach ca. 10 Monaten beendet)
Diese Zuchtform besitzt keine Rückenflosse.
Waren die Fische früher walzenförmig gestreckt, fordert der britische Standart eine tiefe, eiförmige und runde Gestalt.
Des Weiteren sollte die Körperhöhe mehr als 1/2 der Körperlänge ausmachen.
Die Zuchtform besitzt eine kurze oder schmetterlingsförmige Schwanzflosse die zu 1/4 oder 1/2 gegabelt ist.
Alle Flossen sind abgerundet, die Afterflosse ist geteilt.
Der Kopf sollte gleichmäßig in den Rumpf übergehen.
Die Augenbälle müssen stark hervortreten und nach oben gedreht sein.
Es sind alle Farben zugelassen.

Diese Goldfischzuchtform wurde auschließlich für die “Draufsicht von Oben gezüchtet”.
Der Fisch entfaltet somit seine volle Schönheit in einem Zimmerteich oder in GENÜGEND GROSSEN!!! Schalen und Kübeln etc.
In China, Japan und Singapur hält man die Fische häufig in flachen größeren Schalen.
In Korea ist/war der Fisch ein recht häufiger Besatz in den Zierteichen von Buddha-Tempeln.
Selbstverständlich lässt sich der Fisch auch in Aquarien halten, jedoch ist die seitliche Betrachtung dieser Rasse nicht jedermanns Geschmack und gewöhnungsbedürftig.

Gesundheit , Pflegebedingungen und Verhalten der Rasse:
Der Verfasser des Textes pflegte Celestials mit Erfolg im Aquarium und in einer großen Blumenschale für Hydrokultur.
Im Gegensatz zu veralteten und nicht auf eigenen Erfahrungen basierenden Berichten in “Heimtierbüchern” gehört diese Zuchtform zu den pflegeleichtesten Hochzuchten überhaupt.
Amerikanische Halter des Himmelsguckers pflegen die Tiere teils mit anderen Goldfischen ganzjährig im Teich draußen.
Der Himmelsgucker ist durchwegs ein agiler, gesunder und lebhafter Goldfisch, der sein Futter von der Wasseroberfläche wie auch beim Gründeln vom Boden aufnimmt.
Da er durch die stark vergrößerten Augen wie die Teleskopengoldfische kurzsichtig ist, verlässt er sich bei der Futteraufnahme vor allem auf seinen Geruchssinn.
(Genauso wie die Stammform im trüben Gewässern ihres Vorkommensgebietes)

Bei der Haltung ist lediglich zu beachten, dass sich die Tiere durch die hervorstehenden Augen nirgends verheddern können.
Auch sollten bei einer Beleuchtung von oben auch Schattenplätze vorhanden sein, wie Schwimmpflanzen etc. damit der Fisch auch in dunklere Bereiche gelangen kann.
(Es sei jedoch angemerkt, dass bei der Haltung dieser Zuchtform beim Verfasser nie ein Tier Vorlieben für helle oder schattige Plätze zu erkennen gab und sie sich in dieser Hinsicht wie “normale” Goldfische verhielten, und dass sie übrigens auch ihren Pfleger ohne Probleme an der Aquarienscheibe erkannten)

Fazit: Ein interessanter, pflegeleichter und gesunder Goldfisch für die Sicht “von oben auf das Tier" gezüchtet, der bei artgerechter Pflege viel Freude bereitet.

Vom Tierschutzaspekt kann somit nicht wirklich gegen diese Zuchtform argumentiert werden.
Der Verfasser gesteht jedoch jedem potenziellen Halter oder allgemein “Fischinteressierten” seine eigene Meinung zu.



Text von Sascha, Foto von Sabine Budin