Der Lionhead

Die erste Goldfischvariante ohne Rückenflosse war vermutlich der Eierfisch. Sie entstand in China zunächst durch zufällige Mutation und wurde dann gezielt weitergezüchtet. Aus ihr entwickelten chinesische Züchter die erste rückenflossenlose Goldfisch-Zuchtform mit Kopfbewuchs und nannten sie Lionhead. Er ist schon auf chinesischen Zeichnungen aus dem Jahr 1429 zu sehen.

Das wichtigste Merkmal des Lionhead ist sein voller, brombeerähnlicher Kopfbewuchs (Wen): Er sollte Kopf, Kiemendeckel und Wangen bedecken. Dadurch erhält sein runder Kopf das Aussehen des sagenumwobenen chinesischen Foo-Dog (Lion Dog), der von chinesischen Mönchen als Tempelwächter gehalten wurde und dessen Anblick Glück, Weisheit und gute Laune vermitteln soll.

Unser flossentragender Lionhead kann sehr groß werden. Er ähnelt zwar dem japanischen Ranchu und wird oft mit ihm verwechselt. Aber folgende Merkmale unterscheiden ihn von der jüngeren japanischen Goldfischzuchtform:

Der Lionhead ist eher langgestreckt mit einer vergleichsweise flachen Rückenlinie. Der Übergang von der Schwanzflosse zum Körper ist eher schmal, nicht so muskulös wie beim Ranchu. Die Schwanzflosse bildet keinen rechten Winkel zum Rücken wie beim Ranchu, sondern ist nur ganz leicht nach oben abgewinkelt oder sogar fast horizontal. Sie sollte teilweise oder ganz geteilt sein. Brust-, Bauch- und Afterflossen sollten paarig vorhanden und gerundet sein.
Wichtig ist es, auf eine harmonische Rückenlinie ohne Knicke, Knubbel und Flossenstrahlrelikte zu achten.

Lionheads kommen in allen Farbvarianten vor.

Sie können auch an ein Leben im Teich gewöhnt werden und sind oft bessere Schwimmer als Ranchus dank ihrer gestreckteren Form und der fast waagerechten Position der Schwanzflosse. Eine proteinreiche Ernährung fördert das Wenwachstum.




von Susanne