Hallo,
ich brauche dringend euren Rat für einen Fisch von Nicolas, einen Oranda namens Paulchen.
Er ist zwei Jahre bei uns, aber klein und dünn geblieben und war von Anfang an etwas verwachsen. Seine Rückenflosse war anfangs noch normal, wie man hier sieht, als er noch als Winzling im Quarantänebecken schwamm.



Bald fing sie an wie abgeknickt herunterzuhängen:



Im Juni/ Juli dieses Jahres hatte Paulchen Schuppensträube, hat sich aber wieder erholt und war wieder ganz fidel. Mieselinchen, der zweite Fisch aus diesem Becken, der Schuppensträube bekam, hatte sich auch erholt, starb aber dann einige Wochen später beim erneuten Auftreten der Schuppensträube.

Letzten Freitag stellten wir plötzlich mit Schrecken fest, dass sich etwa die Hälfte von Paulchens Wen abgelöst hatte. Ich dachte zunächst, es sei eine mechanische Verletzung, sah aus wie abgerissen. Am Samstag war sein eines Auge plötzlich dick geschwollen. Also habe ich ihn in ein Quarantänebecken mit Furanol2 gesetzt.

Heute sieht er nun ganz furchtbar aus. Vorsicht, die Bilder sind nicht schön. Seim Auge ist völlig verpilzt:



(Der Gelbstich des Wassers kommt vom Medikament.) Von oben sieht man die beginnende Schuppensträube:



Da, wo der Wen fehlt (vgl. Pfeil), sieht es rötlich entzündet aus:



Der Fisch ist ein Bild des Elends und liegt apathisch am Boden.
Mein Gewissen schreit: NELKENÖL. Nicolas ist noch nicht überzeugt, denn Paulchen frisst noch.
Würdet ihr den Kleinen von seinem Leid erlösen? Oder soll ich noch versuchen, Fungol zu bekommen, um den Pilz zu behandeln? Oder habt ihr noch eine andere Idee?

Den anderen Fischen in Nicolas Becken geht es relativ gut, allerdings haben alle Wenträger weiße Pickel im Wen, die mir nicht von Wenwachstum herzukommen scheinen. Ich weiß nicht, was da gerade umgeht.

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Susanne und Nicolas,

So übel hab ich das auch noch nicht gesehen,das Auge sieht erschreckend aus.Er frisst noch,das wäre der letzte Hoffnungsfunken.
Das Pilzmedikament wäre auch eine Option,oder doch erst die Schuppensträube fertig behandeln?

Ich fürchte das geht nicht gut aus,wenn es immer ein Zurückgebliebener gewesen ist,da hat Mo recht,dann ist seine Lebenserwartung leider begrenzt.

Wenn nicht spätestens zum Ende der Woche eine deutliche Besserung eintritt dann würde ich auch das Nelkenöl in Merwägung ziehen.Ach schade,immer diese Sorgenfische

Grüße aus Dortmund

Hallo Susanne,

Das arme Paulchen sieht ja wirklich schlimm aus. Leider hab ich bei solch multiplen Erkrankungen bisher keine guten Erfahrungen gemacht, hab die Fische dann erlöst, oder sie sind von alleine gestorben. Ich drück mal die Daumen, solange Paulchen frißt, würde ich ihn noch nicht aufgeben, wenn er das Fressen einstellt aber zum Nelkenöl greifen.

Liebe Grüße

Carola

Hallo nochmal,
erstaunlicherweise frisst Paulchen immer noch und ab und zu rafft er sich auf und schwimmt eine Runde. Ich habe (nach einem großzügigen Wasserwechsel) mal eine halbe Dosis Fungol dazugegeben. Wenn er das gut verkraftet, bekommt er morgen die zweite Hälfte dazu. Allerdings nimmt die Schuppensträube leider zu.
Viele Grüße,
Susanne

Hallo Jon,
die Schuppensträube ist weg und der Pilz scheint mir auch verschwunden zu sein. Paulchen schwimmt auch schon wieder recht aktiv umher. Aber er sieht sehr merkwürdig aus: Neben dem Auge, dass so verpilzt war, hat sich eine große Blase gebildet. Ich habe keine Ahnung, was das ist. Vielleicht schaffe ich es gegen Ende der Woche mal ein Foto zu machen. Der Wen scheint auch noch weiter zu verschwinden. Solange die Wenauflösung nicht gestoppt ist und ich nicht weiß, ob diese Blase vielleicht aufplatzt und wer-weiß-was ins Wasser abgibt, muss Paulchen noch in Quarantäneeinzelhaft bleiben.
Vile Grüße,
Susanne

Hallo Susanne,

Der Wahnsinn,der lebt noch?Kann denn nicht wenigstens bitte ein Fisch mal sterben dem ich das prophezeie?
Wenn er sich stabilisiert hat kann man wieder hoffen,er sieht aber sehr übel aus.Was immer ihr mit dem Fisch angestellt habt,es ist zumindest in der Richtung richtig,der lebt noch und man mag sogar einen leichten Aufwärtstrend sehen.Also weiter so..
Schuppensträube,Verpilzung und irgendwo im Fisch schlummert oder wütet irgendwas weshalb er verpilzt und mit Schuppensträube herumschwiimmt.
Ich könnt mir noch vorstellen eine Augenverletzung und der Rest kam hinterher,aber die Vorgeschichte lässt eher auf einen Chroniker schließen den es jetzt einmal besonders heftig erwischt hat.

Daumendrücken aus Dortmund nach München

Hallo Andreas,

Zitat von Andreas H.

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Was immer ihr mit dem Fisch angestellt habt,...

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ups, ich vergaß die Therapie zu beschreiben, wie unprofessionell.
Ich habe mehrmals nach Packungsanweisung Fungol nachdosiert gegen den Pilz. Und (entgegen der Packungsanweisung, die empfiehlt, keine anderen Medikamente parallel einzusetzen) nur noch mit Bactotabs gefüttert. Bactotabs bekommt Paulchen jetzt noch bis zum Wochenende, dann bin ich mit meiner Weisheit auch am Ende. Manchmal wäre es einfacher, wenn ein Fisch, der so mitgenommen aussieht, schnell stürbe. Ihn immer wieder zu therapieren ist schon mühsam und ich zweifle manchmal, ob ich ihm damit wirklich einen Gefallen tue. Aber das Kerlchen will wohl noch leben, dann darf er das auch.
Viele Grüße,
Susanne

Hallo nochmal,
heute habe ich Paulchen für eine Fotosession kurz rausgeholt und gesehen, dass er immer noch verpilzt ist. Das ist das Vertrackte an den sonst recht nützlichen Plastikwannen-Quarantänebecken: Man sieht durch die milchigen Wände ziemlich schlecht.

Hier ein paar neue Bilder:

Paulchen mit Wen-Resten auf dem Kopf, von seiner "guten" Seite abgelichtet. Die Rückenflosse trägt er immer umgeklappt, er klemmt sie nicht. Die Flossenstrahlen sind zu weich? Ein genetischer Defekt, denke ich.


Nun die schlimme Seite: Das Auge scheint zugewachsen, unter dem Auge ist eine Blase wie aus Wen-Gewebe entstanden. Das zugewachsene Auge ist verpilzt. Die Stellen am Kopf, wo der wen abgegangen ist auch:




Paulchen ist aber wieder ganz munter, verschlingt gierig sein Futter. Keine Anzeichen mehr von Schuppensträube. Vom Verhalten her kein Todeskandidat mehr. (Danke, Andreas, für die Prophezeihung! das scheint meine Fische immer zu retten!)

Ich werde nun die Bactotabs absetzen und wieder mit Fungol behandeln. Ich habe jetzt auch mal einen Heizstab installiert, um das Wasser auf 22-24° aufzuwärmen (vorher: 19°), da ich gelesen habe, dass Pilz in kaltem Wasser hartnäckiger ist.
Was ich mit dieser Blase anfangen soll, weiß ich nicht. Einfach lassen? Ich vermute, es ließe sich wegschneiden, aber ich trau mich nicht...

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Susanne,

etwas grauslig sieht er schon aus,aber ich hätte tatsächlich nicht an diesen Heilungsprozess gedacht.
Wenn er denn futtert und ansonsten munter wirkt besteht sicher Hoffnung.Da drück ich dann die Daumen und das Fungol schlägt an.
Die Blase unter dem Auge,leider weiss man bei Händlerfischen sehr selten welchen Weg sie genommen haben,welche Elterntiere da mitgespielt haben.Sieht mir fast aus als ob mal irgendwo im Stammbaum ein Blasenauge mitgespielt hat,also schlichtweg eine kleine Mutation.
Eine zweite Möglichkeit,einer meiner Teleskopen hatte auch so etwas nach einer Schuppensträube ausgebildet,da hat sich wohl Flüssigkeit am Auge vorbei rausgedrückt,ist danach wieder verschwunden.

Die verdrehte Schwanzflosse erinnert mich an einen ehemaligen Sorgenfisch von Carola,schwimmt er damit noch oder wirkt er dort gelähmt?

Grüsse aus Dortmund