Hallo,
seit November kränkelt meine schwarze Teleskopdame Sami. Zuerst saß sie am Boden und hatte eine blutunterlaufene Stelle am Bauch. Ich vermute, dass die ständigen Laichtreibereien und das allzu häufige Ablaichen sie sehr geschwächt hatten und anfällig gemacht hatten. Mit Bactopur direct bekam ich die Infektion zunächst in den Griff, es schien ihr wieder gut zu gehen. Sie wurde aber, kaum dass sie aus dem Quarantänebecken ins Stammbecken zurückgekehrt war, sofort wieder von den Männchen gejagt und hat auch wieder abgelaicht.
Mitte Dezember entdeckte ich Sami dann eines Morgens, wie sie leblos in den Pflanzen hing. Ihre schwarze Farbe war ganz blass gfeworden, der Körper war wie von einem grauen Belag überzogen. Es sah aus, als würde an einigen Stellen die Schleimhaut sich in Fetzen lösen. Sie atmete sehr heftig. An den Kiemenrändern und an einigen Körperstellen hatte sie weißliche Knötchen, wie Wachsspuren von einer tropfenden Kerze. Die Flossen waren zerfetzt. Das alles war quasi über Nacht so geworden. Ich nahm sie sofort aus dem Becken und dachte, sie stirbt im Quarantänebecken. Aber Frischwasser tat ihr offensichtlich gut. Sie lebte wieder etwas auf.
Weil ich zuerst an eine Verpilzung dachte, erhöhte ich die Temperatur und behandelte mit Fungol. Aber der Belag und die "Wachstropfen" verschwanden nicht. Das heftige Atmen blieb ebenfalls.

Nach längerem Googeln stieß ich dan auf die Beschreibung von Columnaris im Zierfischforum und fand, dass das alles sehr gut passte.
http://zierfischforum.at/wiki/ColumnarisKrankheit
Die Temperaturerhöhung war demnach eher kontraproduktiv. Ich habe den Heizstab wieder weggelassen und behandle seitdem mit meinen letzten nifurpirinolhaltigen Tabletten. Inzwischen ist zwar der graue Belag fast weg, nicht aber die weißen Knötchen. Sami sitzt immer noch viel am Boden, schwimmt aber zum Futter und auch sonst immer mal wieder ein paar Runden. Das Atmen fällt ihr leichter. Ich behandle noch eine Weile weiter, solange mein Vorrat an Bactopur direct reicht.

Hat von euch schon einmal jemand Erfahrung mit Columnaris gemacht? Oder habt ihr eine andere Idee, was es sonst sein könnte?

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Max,
danke für die ausführlichen Auskünfte. Parasiten sind es wohl nicht, ich konnte unter dem Mikroskop meines Sohnes keine Bewegungen erkennen.
Da auf vielen Seiten im Internet Nifurpirinol als geeignetes Präparat empfohlen wurde, habe ich es zuerst damit versucht. Ich konnte sogar Sera Bactopur direct über einen Online-Versand bestellen. Aber die Behandlung schlägt nicht an. Anfänglich schien sich Sami zu erholen, aber dann lag sie nur noch auf dem Boden und fraß nicht mehr. Mein letzter Versuch ist das Mittel von JBL Ektol Bac - mit ganz schlechtem Gewissen, den armen Fisch nun mit noch einem Medikament zu traktieren. Vielleicht sollte ich sein Leiden beenden.
Mit Baytril ist es schwierig: Der Tierarzt darf es nur verschreiben, wenn er den Fisch auch gesehen hätte. Unser lokaler Tierarzt kennt sich aber mit Fischkrankheiten nicht aus, ich müsste mit Sami nach Oberschleißheim fahren zur Fischklinik. Den halbtoten Fisch noch durch die Gegend zu transportieren, widerstrebt mir.

Ich bin nur froh, dass ich Sami ganz schnell aus dem Stammbecken entfernt habe, denn sollte es Columnaris sein, wäre es hoch ansteckend.

Viele Grüße,
Susanne

Hallo nochmal,
Sami hat es leider nicht geschafft. Mein schöner Teleskop mit den dezenten Augen und den schönen Flossen, den mir ursprünglich Andreas und Carola geradezu aufgeschwatzt hatten und den ich sehr lieb gewonnen hatte...









Das ist kein gute Goldfisch-Jahresanfang, ganz und gar nicht. Erst Joringel, dann Sami. Und jetzt hat auch noch Nicos großer Himmelsgucker Pringles plötzlich Schuppensträube bekommen. Dabei lebt er ein Stockwerk höher in einem anderen Becken und hatte keinerlei Kontakt (auch nicht über Wasserwechsel-Schläuche und anderes Zubehör) mit meinen Fischen.
Ach menno.

Frustrierte Grüße,
Susanne

Hallo Susanne,

ach was ein Jammer,wirklich ein übler Jahresanfang,schade,war ein hübsches Tier,findet man selten auf dem Zoohändler-Grabbelbecken.
Meist kippen die Fische aber mit Infektionen weg weil irgendwas Schwerwiegendes darunter wütet,leider,oft kauft man Zeitbomben.
Allerdings ist er schön gewachsen,vielleicht wirklich einfach Pech.
Tatsächlich ist es meist wirklich so,manchmal treten Krankheiten und Todesfälle gehäuft auf,selbst hab ich dann auch schon überlegt ob vielleicht das Frischwasser einige Zeit nicht ok gewesen ist(Wasserwerke setzen gern mal einen Zusatz ein),oder das Futter was reingeschleppt hat.
Regelmässig schau ich in solchen Fällen aber dann doch routinemässig mal Nitrat/Nitrit durch um auch diese Fehlerquelle auszuschliessen.
Aber irgendwie passt das alles nicht wegen der peinlich getrennten Becken,die einzige Gemeinsamkeit scheint das Frischwasser zu sein.

Ach Mist,Beileid zum schlechten Goldfischstart in 2013

Grüsse aus Dortmund

Hallo Susanne,

ach wie traurig, ich hatte so die Daumen gedrückt . Aus meiner Sicht der Dinge freu ich mich aber trotzdem darüber, dass wir Dir Sami aufgeschwatzt haben und er ein schönes Leben bei dir hatte. Wenn Du ihn nicht wieder hingekriegt hast, dann hätte das auch kein anderer geschafft. Ein schwacher Trost, ich weiß, aber meine ehrliche Meinung. Dann drück ich mal weiter die Daumen für eueren Himmelsgucker, da bin ich optimistisch, hab selber gerade einen schuppengesträubten Miri-Ranchu wieder gesund gekriegt. Der schwimmt allerdings jetzt bei Andreas und wird evtl. nächste Woche wieder nach Mittenwald umziehen.

Lass dich mal knuddeln.

Liebe Grüße

Carola

Hallo Andreas,
die Wasserwerte sind bei mir auch immer der erste Gedanke, aber zumindest Nitrit war keines nachweisbar. Auffällig ist schopn auch, dass die Symptome bei allen drei Fischen unterschiedlich sind: Joringel, der einfach so "einschlief". Dann die weißen Schuppenränder, weißliche Knötchen, weißes Maul und sich ablösende Schleimhaut bei Sami, und jetzt das Tannenzapfensyndrom bei Pringles.
Bei Sami glaub ich einfach, dass die Männchen sie zu sehr beansprucht haben. Sie hat seit dem Frühjahr 2012 quasi pausenlos alle paar Tage abgelaicht. Das muss sie unglaublich Energie gekostet haben. Jetzt ist Shakira Objekt des Begehrens. Hoffentlich ist sie nicht so dauer-fruchtbar wie Sami...

Und Pringles? Keine Ahnung, warum es jetzt den umhaut. Er war immer sehr aktiv und schien robust.

Hallo Carola,
ich bin ja auch froh, dass Sami bei uns war. Ohne schwarzen Fisch fehlt im Becken einfach was. Und ich fand sie wunderschön!
Fein, dass der kleine Ranchu sich wieder erholt hat!
Bei Pringles bin ich nicht so zuversichtlich, weil er nicht fressen mag.

Viele Grüße,
Susanne

Hallo nochmal,

vielleicht doch einfach eine Pechsträhne,selbst habe ich dieses Jahr auch zwei Fische verloren,mit etwas Pech geschieht es hintereinander und dann beginnt das Grübeln.

Tja,ein schwarzer AQ-Geselle..Ich hätte gern ein Kaliko-Ranchu..Vielleicht können wir mal eine lustige Butterfahrt "Bayern-Süd nach Plauen" planen.Das zählt als Forumstreffen und da können wir einen Händler plündern.
Eigentlich fürchte ich diese enorme Entfernung aber als lustige Forumsfahrt verliert es seinen Schrecken

Der Gedanke ist natürlich weit weg solange eine Krankheitsserie grassiert,hier und jetzt erstmal Daumendrücken für die Angeschlagenen und ein Ende der Probleme.Schade um den schönsten Dehner-Fisch den ich jemals gesehen hab,ein echtes 08/15-Wühltisch-Juwel

Grüsse aus Dortmund

Hallo René,
das ist wirklich traurig und außerdem extrem ärgerlich! Was für ein Verlust! Besonders die Rothe-Fische waren ja doch recht lang bei dir.
Ich glaube, egal was einem ein Fachmann aus einem Aquaristikladen erzählt, es ist immer ein Risiko, neue Fische einzusetzen, welches man durch eine lange Quarantäne zwar minimieren, aber doch nie ganz ausschließen kann. Leider.
Artfremde Fische ohne Quarantäne zu den Goldies zu setzen, das war von dem Fachmann einfach ein völlig falscher Ratschlag.
Es tut mir so leid für dich! Ich hoffe, du gibst nicht auf und findest wieder schöne Fische, die dich trösten!

Ich liebäugle mit einem Forumsausflug nach Plauen. Eine zweite Sami werde ich nicht finden, aber bei Unterbesatz im Goldibecken packt mich der Goldfischvirus wieder ganz heftig... Vielleicht könnte man ein Treffen in Plauen organisieren?

Viele Grüße,
Susanne

Hallo nochmal,
ich hatte zu Beginn von Samis Erkrankung Fotos gemacht, die hatte ich ganz vergessen. Schön sieht es nicht aus, aber der Vollständigkeit halber zeige ich sie noch. Falls jemand mal ähnliche Symptome bei seinen Fischen beobachtet hat und mehr darüber weiß, wäre ich für eine Rückmeldung dankbar.







Viele Grüße,
Susanne

Hallo René,
ich schicke dir zu dem Thema eine PN u7nd nehme Kontakt zu Jens Wilfert auf.
Hat noch jemand Lust, mit nach Plauen zu fahren?
Viele Grüße,
Susanne

Hallo Susanne,

da hätte ich schon Interesse,vielleicht findet sich ein Zeitfenster.
Ein Ranchu-Trio wäre nett,allmählich mag ich mal wieder was nachziehen.
Mitte März wäre eventuell im Angebot

Grüsse aus Dortmund