Hallo zusammen,

mittlerweile hab ich es oft genug beobachtet als hier noch von einem Zufall zu sprechen.
In allen Aquarien halte ich Welse (die üblichen Antennenwelse in gold und blau)mit Goldfischen zusammen.
Soweit funktioniert die Gemeinschaft bis auf allfällige Missverständnisse auch ganz gut.

Eine gesicherte Beobachtung habe ich gemacht:Die Welse gehen gezielt kranke Tiere an,besonders interessant,sie lassen "Schwimmgestörte" wie Bodenhocker in Ruhe,greifen aber erbarmungslos an sobald ein Fisch definitiv krank wird.

Beispiel 1.Ein über Jahre kaum schwimmfähiger Telekop,meist als Bodenhocker aktiv mit wirklich einladend ausgebreiteten Flossen auf dem Kiesgrund.Niemals waren Attacken seitens der Welse zu beobachten,über Monate.Irgenwann in den letzten Monaten ist der Unglückselige plötzlich massiv attackiert worden,Evakuierung und der Tod am nächsten Tag.
Ähnlich auch das zweite Beispiel,ein gestern verstorbener Ranchu mit Hauptsitzort unter dem Filteransaugkorb.Monatelang unbeobachtet,gestern erstmalig deutlich angegangen,heute verstorben.
Zusätzlich einige tote Fische von denen ich das genaue Schicksal nicht mitbekommen habe,nur das Skelett oder gar nichts mehr entdeckt habe,da haben die Welse schlicht aufgeräumt.Um den Service bin ich nicht undankbar,im Jahr bleiben die AQ so 12-15 mal im Jahr für 7 bis 14 Tage unbeobachtet

Einziges "schönes" und drittes Beispiel,ein noch immer lebender Oranda,damals vollkommen entkräftet und ebenso erbarmungslos von den Welsen angeknabbert,evakuiert und irgendwie gerettet,der weisse Oranda Fridoline welcher heute bei Carola seine Runden dreht.
Und jetzt auch nicht mehr,auch nur ansatzweise,von den Welsen attackiert wird.
Die Welse kommen auch nicht auf "den Geschmack",lassen die Gesunden weiterhin unbehelligt.Sie scheinen nur an Fische in ärgsten Schwierigkeiten heranzugehen.

Zusammenfassend,wenn ein Fisch von den Welsen angegangen wird dann ist er definitiv in höchster Not,die Welse scheinen irgendwie zu spüren wenn der Zeitpunkt zum "Aufräumen" gekommen ist.Dann gehört der Unglückselige sicher aus dem Becken entnommen.

Mittlerweile bin ich ganz zufrieden mit meinem "Bodenpersonal",sie scheinen eine sehr feine Spürnase für kranke Tiere zu haben,weitaus treffsicherer als unsere Beobachtungen von der trockenen Seite der AQ-Scheibe aus.

Auch wenn sie so freundlich aussehen wie Ghaddafi unrasiert nach dem Aufstehen,die halte ich als Nützlinge,auch wenn sie sich vermehren wie Salmonellen im warmen Kartoffelsalat und dazu noch aufopfernd Brutpflege betreiben.Deswegen wohl der flache Kopf,viel Hirn muss nicht unter die Haube..

Grüsse aus Dortmund

Ja hallo Moni,
das ist aber schön, dass du auch mal wieder da bist! Wie gehtes denn dir und deinen Enkeln?

Hallo Andreas,
das ist wirklich beruhigend zu wissen, dass ein toter Fisch keinen Supergau auslösen wird, wenn man im Urlaub ist.
Trotz deiner sehr positiven Erfahrungen: ich habe mal in der Zoohandlung Flottmann zusammen mit Matthias beobachtet, wie ein kleiner Antennenwels ununterbrochen einen gesunden, schwimmenden großen Ryukin belästigt hat. Wie eine überdimensionale Karpfenlaus hat er sich an seiner Seite festgesaugt und die Schleimhaut geraspelt. Der Ryukin wollte ihn immer abschütteln, wurde ihn aber nicht los. Frau Flottmann hat den kleinen Stalker dann umgesetzt. aber das wird eine Ausnahme gewesen sein. Der war irgendwie auf den Geschmack gekommen und damit für den Rest seines Lebens nicht mehr Goldfischcompatibel.
Sehr froh bin ich, dass ihr damals Fridoline trotzdem retten konntet.

Viele Grüße,
Susanne