Hallo Leute,
erinnert ihr euch an Pep G.? Eigentlich wollte ich ihn nur über den Sommer im Teich lassen, da er ein kleiner Shorttailryukin ist und sich sehr unbeholfen bewegt, also kein Fisch, der wintertauglich ist. Aber dann war er nach den Sommerferien plötzlich verschollen. Ich glaubte schon, er sei Katzenbeute geworden, als er nach Wochen der Unsichtbarkeit sich eines Tages wieder zeigte, nur um, sobald ich am Teichrand stehen blieb, wieder abzutauchen.
Im Herbst hab ich ihn lange gesucht, mit dem Kescher in den Tiefen gestochert und alle meine Fische konnte ich finden, nicht aber Pep G. Da hab ich ihn endgültig abgeschrieben, dachte er sei krank geworden und liege nun tot am Teichgrund.

Heute morgen hab ich meine Teichfische beobachtet, wie sie tief unter der dicken Eisdecke gemächlich ihre Kreise zogen. Plötzlich sah ich im Flachwasserbereich am Rand Pep G. seitlich auf dem Boden liegen. Er bewegte sich nicht, auch nicht die Kiemendeckel, soweit ich es durch das Eis erkennen konnte. ich war so sicher, dass er jetzt wirklich tot ist.
Trotzdem wollte ich ihn lieber rausholen, damit er nicht im Teich verwest und im Frühjahr vielleicht die Wasserqualität leidet. Also hab ich kochendes Wasser aufs Eis gegossen, bis ein Loch entstand, durch das ich greifen konnte. Das Eis war tatsächlich ca. 10 cm dick! Und als ich endlich durchkam, schnappte der Kleine plötzlich nach Luft.


Jetzt hockt er in einer Schüssel mit Teichwasser und Sprudler und sieht recht lebendig aus. Seitlich hat er eine große Wunde, sein Fleisch fasert da weißlich aus. Die Rückenflosse sieht auch angefressen aus.

Wie gehe ich nun vor? Ich wollte warten, bis das Wasser Zimmertemperatur hat, dann die Schüssel langsam mit Wasser aus dem leerstehenden aber noch mit Filter laufenden Garnelenbecken auffüllen, in das ich ihn erst mal einquartieren möchte. Und dann? Ab wann darf er fressen? Wie päpple ich ihn auf? Und wie behandelt man eine solche großflächige Wunde?

Ich wäre dankbar für Ratschläge.

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Susanne,

ein Wunder,ein Wunder!Da hat er wohl Glück gehabt,hört sich an wie am Eis angefroren,daher wohl auch die Wunden.
Da würde ich zuerst mit harmlosen antibakeriellem Zeugs wie Seemandelbaumblatt oder meinetwegen auch ein Wasseraufbereiter traktieren und bei zögerlicher Besserung dabei belassen.Ansonsten gibt es im Koibereich für Wunden aller Art diverse Salben,meist mit antibiotischen Wirkstoffen.
Ansonsten mit steigenden Temperaturen langsam "Winterfutter" zugeben.Lebende Wasserflöhe und dergleichen wäre vielleicht gut,solch ein Krabbelgetier futtern sie ja gewiss auch im Teich.

Es braucht wohl etwas Glück dazu,Daumen drücken schadet sicher auch nicht.Hoffentlich hat er sein Glück nicht schon verbraucht,morgen wär er ziemlich sicher hinüber gewesen

Grüsse aus Dortmund

Hallo Andreas,
vielen Dank für die Tipps. Der Kleine lebt noch, seine zerfetzte Rückenflosse ist schon geheilt und die Wunde war wohl nur ganz oberflächlich, sie ist nicht mehr zu sehen.
Allerdings hockt Pep G. fast nur am Boden und wenn er schwimmt, hat er einen leichten seitlichen Drall und wirkt sehr unbeholfen. Er frisst auch kaum. Mal schauen, was aus ihm wird.

Viele Grüße,
Susanne

Hallo nochmal,

hört sich doch gut an,dieses komische Schwimmen wird noch ein Spätschaden der Unterkühlung sein,das habe ich schon öfter gelesen.So richtig gerettet ist er wohl noch nicht,natürlich kann er noch kippen.
Also weiter Daumen drücken.Eventuell kann er sich für lebende Wasserflöhe begeistern..

Grüsse aus Mittenwald

Hallo Heike,
ich hatte noch in Erinnerung, dass wir schon einmal so einen Teichnotfall besprochen hatten, wusste aber nicht mehr, von wem der Beitrag war. Vielen Dank für die Tipps und den Link.
Wasserflöhe hab ich sogar noch, sie leben seit Generationen unbeachtet in einem Minibecken in der Küche, werden eigentlich nie gefüttert und überleben trotzdem. Eventuell leben sie von Schwebe-Algen und Küchendünsten... Ich werd mal wieder etwas Hefe füttern, das verursacht erfahrungsgemäß vorübergehende Bevölkerungsexplosionen. Mückenlarven werde ich morgen mal wieder einkaufen. Pep frisst aber inzwischen auch einige Körnchen Granulat.

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Lunula,

tja, irgendwie macht er keine wirklichen Fortschritte, aber er lebt. Meistens hockt der kleine Kerl auf dem Boden. Schmeißt man Futter ein, sucht er danach und schwimmt eine Zeit lang umher, wobei er aber meist am Boden entlangrobbt und nur kurze Ausflüge in die Höhe macht. Ich versuche gerade ihn trotzdem an das Wasser des Beckens zu gewöhnen, in das er einziehen soll.

Leider hat in diesem Becken ein Oranda Schuppensträube bekommen, aber ich glaube, das es nicht wirklich mit Pep G. zu tun hat. Fast zeitgleich sind in einem anderen Becken zwei kleine Goldfische gestorben. Alle drei stammten aus der gleichen Quelle. Merkwürdig, aber sie scheinen alle drei etwas ausgebrütet zu haben...

Jetzt versuche ich den Oranda in einem separaten Becken zu behandeln. Ob Pep G. in einem großen Aquarium trotz seiner Behinderung überleben kann, werden wir sehen.

Viele Grüße,
Susanne