Hallo!

Keine Bange, der Titel klingt etwas hochtrabend, aber geht mir hier um ganz grundlegende Dinge der Goldfischhaltung. Natürlich kann auch jeder andere etwas beitragen.

Zuerst geht es mir darum, wie man das Verhalten von Zuchtformen beurteilt, deren Körperform von der spindelförmigen "Standard-Fischgestalt" deutlich abweicht.
Nehmen wir als Beispiel die Frage nach der Aquariengröße und-einrichtung. Ich kenne es so, dass man es nicht pauschal angeht, sondern sich selbst Mühe gibt und die Fische beobachtet. Man schaut also danach, ob die Fische ruhelos und schreckhaft sind, quer durchs Becken schießen, andauernd an den Seitenscheiben schwimmen, sich gegenseitig dauernd berangeln o. ä. Sollte das der Fall sein, muss man an der Einrichtung, dem Besatz oder der Beckengröße etwas ändern. Nun habe ich noch keine Erfahrung mit "den Dicken". Ich frage mich aber, ob die z. B. überhaupt durchs Becken schießen könnten, wenn ihnen danach ist. Ihr besonderer Körperbau gestattet ihnen schließlich nicht das volle Spektrum der Bewegung von Wildfischen.
Worauf muss man also achten? Was sagen die erfahrenen Halter dazu?

Viele Grüße!

Hallo Constantin!
Ich muss sagen, dass ich meine Schleierschwänzchen wie normale Goldfische erlebe! Sie schwimmen genauso gerne wie die im Teich, betteln nach Futter, gründeln und jagen sich mal aus Futterneid, im Gegensatz dazu kuscheln sie sich aber auch abends auf den Boden und schlafen.
Lediglich der Schwimmstil unterscheidet sich etwas und sie wackeln etwas mehr
Von der Einrichtung und dem Aquarium her ist es eben auch wie bei den normalen: ab 200 Liter, am besten sandboden und an pflanzen braucht man etwas robustes! Mein Becken hat immer über 20 grad!
Viele füttern ihre Fische mit Sinkfutter, weil die hoxhzuchten teils zum Korken neigen. Prinzipiell finde ich keine so großen Unterschiede... Halte aber auch keine spezialzüchtungen und nur 0815-hinterhaus-schleierschwänzchen...
Korrigiert mich wenn ich falsch liege
Lg Lisa

Hallo!

Vielen Dank für eure ausführlichen und praxisbezogenen Antworten! So macht es wirklich Spaß, über Goldfische zu sprechen.

Kleine Anekdote am Rande: Ich hatte auch mal ein Negativerlebnis in einem Laden, den ich eigentlich für sein Angebot und kompetente Mitarbeiter schätze. Dort wollte ich einfach mal herausfinden, was man mir zur Pflege der "gemischten Schleierschwänze" raten würde und fragte das ganz (schein-)naiv nach. Als Antwort bekam ich erstmal nur zu hören "Das sind Qualzuchten!". Ich kann mich gut beherrschen, aber eigentlich hätte ich sagen müssen: "Ich habe Sie um eine sachliche Auskunft gebeten und nicht um Ihre Meinung."

Viele Grüße!

Hallo Constantin,

also ich halte von Beginn an 1 "normalen" Goldfisch, 1 Sarasa und immer wieder Hochzuchten im 330 l Becken. Die 2 Normalen waren Anfängerfehler, da ich heute der Meinung bin, sie gehören eigendlich in einen großen Teich. Aber sie sind da und ich habe vor einigen Jahren deshalb von meinem 220 l Becken auf 330 l gewechselt. Ich bin mittlerweile auch der Meinung, dass sich Fische der Beckengröße anpassen, obwohl das immer wieder diskutiert wird. Meine 2 Normalen müssten nach 12 Jahren vermutlich größer sein, wenn ich dagegen Fische gleichen Alters in großen Teichen sehe.
Meine Favoriten bei den Hochzuchten sind nach wie vor Orandas, die man bei uns allerdings selten als gesunde Fische bekommt. Oft habe ich Mitleidskäufe gemacht (was man nicht sollte), um den armen Würmern für die Zeit ihres Lebens ein schönes, ruhiges Becken bieten zu können. Vom Verhalten her sehe ich keine Unterschiede zu den Normalen. Sie schießen genauso zum Futter und haben die gleiche Ausdauer beim Gründeln. Nur leider werden sie meines Erachtens nicht so alt wie die normalen Goldies.

Viele Grüße
Sylvia

Hallo!

Meine heutige Frage ist eher eine Um-Frage. Ich wollte aber keinen Extra-Thread dafür starten. Mir geht es heute um Folgendes:
Könnt ihr bei Goldfischen, die alt genug dafür sind, sicher das Geschlecht bestimmen, auch ohne Laichausschlag? Und falls nicht: Kennt ihr jemanden, der es kann?
Mir fällt dazu noch ein Spruch ein, der auf manche Fischarten zutrifft, aber (so habe ich gehört) auch z. B. auf Kanarienvögel: Erfahrene Züchter können das Geschlecht sicher bestimmen, wissen aber selbst nicht genau wie.

Viele Grüße!

Zitat von Constantin

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Könnt ihr bei Goldfischen, die alt genug dafür sind, sicher das Geschlecht bestimmen, auch ohne Laichausschlag? Und falls nicht: Kennt ihr jemanden, der es kann?
Mir fällt dazu noch ein Spruch ein, der auf manche Fischarten zutrifft, aber (so habe ich gehört) auch z. B. auf Kanarienvögel: Erfahrene Züchter können das Geschlecht sicher bestimmen, wissen aber selbst nicht genau wie.

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Naja, unter Züchtern (aller Tierarten) geht viel Anglerlatein herum. Vieles, was solche Menschen im Brustton der Überzeugung behaupten, ist Aberglaube und Kompetenzgehabe.

Da sich auch kompetente Fachhändler wie Teichmann nichtmal bei den großen Exemplaren darauf einlassen, vor dem Verkauf eine Geschlechtsangabe zu machen, muss man davon ausgehen, dass es bei Goldfischen eben nicht immer sicher zu bestimmen ist.

In sehr vielen Fällen zeigen sich ja doch sichere Zeichen, und oft auch schon in jungem Alter unter einem Jahr. Man muss aber einfach damit leben, dass es bei manchen Fischen jahrelang ungewiss ist.

Hallo!

Danke für deine Antwort!

Hallo Susanne!

Danke für die Mitteilung deiner Erfahrung! Deine vorsichtige Formulierung in Ehren, aber wenn du das was man immer wieder liest in der Praxis erfolgreich erprobt hast, dann wird etwas dran sein.

Viele Grüße!

Ich hatte auch schon zwei Weibchen mit deutlich sichtbarer Legeröhre. Jetzt habe ich aber ein erwachsenes Weibchen (15cm groß und hat schon mehrfach gelaicht) bei dem die Legeröhre nicht zu sehen ist.

Wie oben schon geschrieben, gibt es eben Geschlechtsmerkmale, die bei vielen Goldfischen zu sehen sind, aber eben nicht bei allen.

Hallo!

Ich muss vorweg sagen, dass ich meine eigenen Goldfische danach ausgesucht habe, dass sie möglichst die Körperform eines einfachen Goldfisches haben, aber einen möglichst kurzen Schwanzstiel haben sollten.
Seit ich die habe, konnte ich beobachten, wie schnell die sein können, wenn sie einen Anlass dafür sehen. Ich sehe aber keine Anzeichen für ein eventuelles Springverhalten. Daher meine Frage: Neigen Goldfische aller Zuchtformen generell wenig zum Springen? Und können die gedrungenen Zuchtformen noch genug Vortrieb aufbringen, um springen zu können?

Viele Grüße!

Hallo!

Vielen Dank für deine Antwort!
Ich würde sagen, ein weiteres Vorurteil ist widerlegt.