Huhu Gemeinde,
ich dachte mir, ich stelle hier mal einige leicht zu pflegende Wasserpflanzen in Wort und Bild vor. Jeder, der ebenfalls etwas dazu beitragen möchte - seine Erfahrungen mit einzelnen Wasser- und Sumpfpflanzen, Empfehlungen oder auch Nicht-Empfehlungen - sei herzlichst dazu ermuntert, diese Liste fortzuführen.
Denn ich denke, Erfahrungsberichte von Aquarianern sind oft besser, als bloße Lektüre von Pflegeanleitungen aus einem Buch ...

Den europäischen Strandling hatte ich ja bereits vorgestellt. Nun soll er hier den Anfang bilden, als ein kleines Pflänzchen, welches ein wahrer Bodendecker ist, der wirklich kaum Ansprüche zu stellen scheint - entgegen der Pflegebeschreibung des Online-Händlers, von dem ich ihn erworben habe.





Die Wuchsparameter, bei denen mein kleiner Strandling gut gedeit:
Temperatur: Zimmertemperatur - im Winter 16°C, im Sommer bis 27°C
Beleuchtung: 30 Watt in Form von 3 LED Birnen à 10 Watt der Lichtfarbe 1 x Neutral Weiß und 2 x Kaltweiß (6000 und 6500 Kelvin)
Beleuchtungsdauer: 14 Stunden
Wasserwechsel: 1 mal wöchentlich zu 30 - 40% mit unaufbereitetem Leitungswasser von mittlerer Härte (sorry, da habe ich keine genaueren Angaben )
Substrat: grober Sand ohne weitere Zusätze
Düngung: nur gelegentlich mit Eisendünger-Tabs

Hinweis: nicht unbedingt Goldfisch-geeignet!

Weiter geht es mit der allseits - zu Recht - beliebten Anubias nana





Wichtig zu beachten ist hier, dass es sich um eine Art "Aufsitzerpflanze" handelt. Ihr kriechendes Rhizom schiebt "Haftwurzeln", mit deren Hilfe die Pflanze an Steinen oder Aquarien - Wurzeln festwächst. Die Anubias - wie auch andere Aufsitzer (z. B. Javafarn), mag es nicht so gerne, wenn man sie direkt in den Bodengrund einpflanzt. Geschieht dies, so kann es vorkommen, dass der kriechende Wurzelstock - das Rhizom - anfängt zu faulen.
Da die Anubias erst frische Wurzlen ausbilden muss, um an ihrem zugedachten Untergrund festzuwachsen, bindet man sie anfänglich sehr vorsichtig mit dünner Nylonschnur oder auch Kabelbinder fest. Da die Anubias auch mit wenig Licht auskommt, kann man sie sehr schön im Schatten größerer Pflanzen - z. B. am Fuße einer stattlichen Echinodorus - ansiedeln oder auch in den weniger stark ausgeleuchteten Ecken eines Aquariums. Hat man ein Becken, welches oben offen ist, kann man die Pflanzen auch dicht unterhalb der Wasseroberfläche anbringen - z. B. an einer Moorkinwurzeln, die entsprechend aufrecht platziert wird - und mit der Zeit wächst die Anubias aus dem Aquarium heraus. Ein toller Anblick!
Ab und an blüht das Pflänzchen sogar im Aqaurium. Die Blüten erinnern an die der Aronstabgewächse oder Calla.
Für Dekorationszwecke im Goldfisch-Aquarium ist die kleine Anubias (A. nana) sehr gut geeignet, da sie auch bei kühleren Temperaturen noch gut wächst. Allerdings darf man von dieser dankbaren Pflanze keine Wuchswunder erwarten: langsam und stetig, das ist eher ihre Devise!
Zu erwähnen sei, dass die kleine Nana noch Geschwister hat. So gibt es etliche, um Einiges größer wachsende Anubien und auch noch 1-2 sehr kleine Arten. Jedoch erscheinen mir diese Varianten der Anubias für ein Goldfisch-Aquarium eher ungeeignet. Die kleineren Anubien können von großen Goldis angeknabbert werden und an den sehr festen und starren Blättern der großen Anubien könnten sich die Fische verletzen ...

Bei mir erprobte Wuchsparameter:
Temperatur: 16 bis 26°C
Beleuchtung: LED Birnen von 6500 Kelvin
Beleuchtungsdauer: 12 bis 14 Stunden tägl.
Wasserwechsel: 1 bis 3 mal pro Woche
Düngung: sporadisch mit Eisen

Hinweis: gelegentlich neigen neu gekaufte Pflanzen dazu, dass ihr Rhizom anfängt zu faulen und dadurch alle Blätter verliert. Manchmal kommt der Vorgang zum Stillstand und die Pflanze erholt sich und wächst dann weiter. Manchmal fault aber das gesamte Rhizom weg ...

Goldfisch-geeignet

Jeder kennt und schätzt sie: Die Gruppe der Vallisnerien, die zu den echten Wasserpfalzen zählen







Für unsere Goldfisch-Becken eignen sich wohl am besten die großen Vertreter dieser Pflanzengruppe, als da wären: V. gigantea, V. australis und V. americana. Dies sind wirklich groß, bzw. lang wachsende Geschöpfe. Bei, den Pflanzen zusagenden Bedingungen, werden die Blätter ca. 2 cm breit und wachsen zu einer Länge von bis zu 2 m heran, sodass sie an der Wasseroberfläche fluten. Um zu vermeiden, dass dieses Blätterdach die anderen Wasserpflanzen zu sehr beschatten, kann man an ohne Weiteres mit einer scharfen Schere auf die gewünschte Länge zurückstutzen. Jedes Valli-Blatt weist eine typische feine "Bezahnung" auf. Diese Zähnchen oder Zackung kann unter Umständen (bei zu dicht stehenden Pflanzengruppen) eine Gefahrenquelle für vereinzelte Goldis darstellen. Darum ist es sinnvoll, die Pflanzengruppe regelmäßig auszudünnen. Die Vallisnerie vermehrt sich im Aquarium meist reichlich durch Ausläufer.
Es gibt auch noch weit kleinere und graziler erscheinende Vallisnerien-Arten. V. spiralis und V. nana z. B. sind ebenfalls Bandartig wachsende Vallisnerien, doch stehen diese zarteren Gewächse auf dem Speiseplan mancher Goldis. V. asiatica und V. torta sind sehr hübsch anzusehen, da ihre Blätter korkenzieherartig wachsen. Doch besonders die kleine V. torta hat es ebenfalls schwer, im Goldfisch-Aquarium Fuß zu fassen.

Pflege:
Regelmäßige (Fe)Düngegaben sind bei solch schnell wachsenden echten Wasserpflanzen wichtig, sonst reagieren sie sehr bald mit den Anzeichen einer Eisenchlorose!
Vallis mögen gerne härteres Wasser
Temperatur: 12 - 28°C
Licht: Hell bis halbschattig

Wichtig: Beim Einpflanzen sollte darauf geachtet werden, dass die einzelnen Pflanzen nicht zu tief in das Erdreich (großer Sand, feiner Kies), eingebracht werden.

Hinweis: die großen Vallis sind Goldfisch-geeignet

Ähnlich den Anubien, sind auch die verschiedenen Formen des Javafarns Aufsitzer, die mit ihrem kriechenden Wurzelstock - dem Rhizom - auf Aquarienholz, Steinen und künstlichen Dekoelementen anfänglich festgebunden wird, bis die Haftwurzeln für eigenen Halt der Pflanzen sorgen. In der Aquascape-Szene wird zum schnellen und unsichtbaren Befestigen von Aufsitzerpflanzen und Moosen auch gerne spezieller Sekundenkleber herangezogen - ich persönlich habe damit keine Erfahrungen, da ich aufgrund einiger Bedenken kein Freund dieser Methode bin. Vielleicht können sich diejenigen von euch zu Worte melden, die das Aufkleben praktizieren?!
Aber zurück zum Javafarn
Noch vor ca. 20 Jahren (nagelt mich bitte nicht auf die genaue Anzahl der Jahre fest!) gab es für die Aquaristik nur den großen Javafarn zu kaufen: Microsorium pteropus. Ein wirklich dankbares Gewächs, sofern man nur einige wichtige Punkte in Bezug auf die Pflege beachtet.
1. Nicht zu hell beleuchten.
2. Nicht einpflanzen, sondern aufbinden.
3. Möglichst in der Nähe einer Strömung (Filterauslauf) pflanzen.
4. Schwarz und löchrig werdende Blätter entfernen.
5. Ab und an mal düngen.
Der Javafarn ist, was die Temperatur anbelangt, recht tolerant. Bei 18° bis 28°C zeigt er stetiges Wachstum. Ich habe Microsorium auch bei nur 16°C gehalten, doch dann wuchs er praktisch kaum noch.
Auch, was die Lichtverhältnisse anbelangt, stellt dieser Farn keine hohen Ansprüche. Darum eignet er sich so gut, die hinteren, oft etwas spärlicher ausgeleuchteten Bereiche eines Aquariums zu begrünen.
Vom Javafarn gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Brüdern und Schwestern, die praktisch dieselben, geringen Ansprüche stellen, die der große M. pteropus.
Ich habe M. pteropus, M. windelov und M. "minor" im Goldfisch-Aquarium gepflegt, ohne dass die Fische den Pflanzen zugesetzt hätten.

Weiter geht es mit einer recht neuen und in meinen Augen extrem attraktiven Pflanzengruppe: Die Bucephalandren
Auch sie sind Aufsitzerpflanzen, welche am besten gedeihen, wenn sie aufgebunden oder vorsichtig in Spalten zwischen Gestein und Wurzeln gesteckt werden. Und auch sie kommt mit relativ wenig Licht gut zurecht, wenngleich ein besser ausgeleuchteter Wuchsort ihr Wachstum deutlich anregt. Da sie aber - ebenso, wie Anubien und Farne - zu den recht gemächlich wachsenden Pflanzen zählt, sollte man darauf achten, dass die hübschen Blättchen nicht veralgen. In meinen Aqaurien pflege ich daher immer eine relativ große Anzahl von PHS - dadurch sehen die Wasserpflanzen zumeist aus, wie geleckt.
Die "Buce" treibt - was sie zusätzlich zu ihrem ohnehin schon äußerst attraktivem Aussehen noch hübscher, ja sogar liebenswert macht - regelmäßig kleine weißliche Blüten. Eine wahre Augenweide!
Ich bin ganz verliebt in diese kleine Pflanze und habe sie in verschiedenen Aquarien gepflegt, wie man auf den Bilder sehen kann. Allergins nicht in Goldfisch-Becken!







Hier sieht man auch, wie wundervoll und beinahe schon "verschwenderisch" eine kl. Gruppe von Buces blühen kann (rechts im Bild)


Meine Pflegeparameter:
Temperatur 18° bis 26°C
Licht: bei Tageslich im Sommer (Hymenochirus boettgeri - AQ auf der Fensterbank) oder auch LED Birnen - sie wuchs immer!
Beleuchtungsdauer: 12 bis 14 Stunden
Düngung: Mit oder ohne CO2 - gelegentliche Eisendüngung
Wasser: reines Leitungswasser ohne Aufbereiter

Wieder ein Farn, aber mit völlig anderen Ansprüchen, als der zuvor vorgestellte Javafarn.
Den Sumatrafarn gibt es in 3 verschiedenen Wuchsformen: C. thalictroides, C. siliquosa und C. cornuta
Die Pflegeansprüche der 3 Varietäten sind in etwa die Gleichen.
Der Sumatrafarn ist ein wunderschönes, hellgrünes Gewächs, welches allerdings mächtige Ausmaße im AQ annehmen kann und - aufgrund der doch eher "weichen" Blattbeschaffenheit - wohl nicht für das Goldi-AQ geeignet ist.
Man kann diesen Farn als Schwimmpflanze einsetzen oder aber auch in den Bodengrund einpflanzen. Entscheidet man sich dafür, den Farn gepflanzt zu kultivieren, muss man darauf achten, dass man die Wurzeln wirklich nur ganz oberflächlich mit Substrat bedeckt. Damit die Pflanze dennoch Halt findet und nicht an die Wasseroberfläche auftreibt, kann man die Wurzeln anfänglich mit einem flachen Stein bedecken. Alle neuen Wurzeln treiben dann anstandslos in den Boden und sorgen schnell für den nötigen Halt.
Insgesamt ist dieser Farn sehr frohwüchsig, wenn die Beleuchtung passt. Ceratopteris mag es hell und aufgrund des schnellen Wuchses benötigt er ausreichende und regelmäßige Düngung!





Ältere Blätter bilden an den Blatträndern kl. Adventivpflanzen, sodass dieser Farn wirklich regelmäßig ausgedünnt werden sollte, da er sonst sehr schnell die Oberhand an der Wasseroberfläche gewinnt und unterhalb im AQ für zu viel Verdunkelung sorgt.

Pflege:
Temperatur: 18 bis 28°C
Licht: möglichst hell und unbeschatteter Standort
Einpflanzen: vorsichtig und nur "oberflächlich" oder als Schwimmpflanze nutzen
Düngung: regelmäßig!
Leicht zu pflagen, wird aber sehr ausladend.

Hinweis: Nur bedingt fürs Goldi-AQ geeignet. Als willkommene "Knabberpflanze" jedoch für begrenzte Zeit geeignet.

Das Pfennigkraut mit seinen relativ kleinen und rundlichen Blättchen, kennen einige sicherlich auch als alljährlich erscheinende Staudenpflanze und Bodendecker im Garten. Oder auch als Hänger im Blumenkasten ...
Aufmerksame Wanderer können es sogar an geeigneten Standorten in der Natur finden.
Im Aquarien-Handel gibt es eine weitere, mehr ins Gelblich gehende Variante, L. nummularia aurea.
Ich habe das Pfennigkraut sowohl im Goildi-Aquarim, im Teich, als auch bei meinen Zierfischen und den kleinen Krallenfröschen gehalten: immer ist es eine Zierde und ein entzückender Anblick, solange es ausreichend Licht bekommt, damit die Abstände zwischen den Blättchen nicht zu groß werden. Bei weniger Lichtangebot strecken sich nämlich die Stängel, in dem Bestreben, schnell an die Wasseroberfläche zu wachsen, wo die Pflanze bessere Lichtverhältnisse vorfindet ...





Hier sieht man, wie das Pfennigkraut (im Hintergrund) durch einen zu dunklen Standort leicht "entartet" wächst.


Im Frosch-Aquarium oder auch bei Axolotl, dient diese "stabile" Pflanze auch gerne als willkommener Rastplatz zum Abhängen





Pflege:
Licht: möglichst hell
Temperatur: 10 bis 26°C
Bodengrund: egal - kann auch frei flutend kultiviert werden
Düngung: regelmäßig!

Der Moosalgenball oder auch nur Moosball, ist eine Algenart, die in der Natur durch die Wasserbewegung zu einer kugeligen Kolonie wächst. Im Aquarium kann man sie entweder einfach als Kugel in die Beckengestaltung einbringen, indem man die verschiedenen "Bälle" auf dem Boden platziert, man kann sie in Felsspalten und Gehölz stecken oder auch aufbinden. Diese Algenart wächst relativ langsam und ist sehr hart im Nehmen. Über eines muss man sich aber im Klaren sein: Aegagropila linnaei ist und bleibt eine Alge, die sich gerne auch mal an Stellen im Aquarium ansiedelt, an denen man sie vielleicht nicht gerne haben mag! Dann wird es schwer, die neu entstehenden Algenkolonien wieder zu entfernen ...





Für Garnelen bietet die "fusselige" Oberfläche solch einer Algenwiese eine wunderbare Möglichkeit, um allerlei Kleinstorganismen und Futterreste abzuweiden:


Pflege:
Der Moosball stellt eigentlich kaum Ansprüche. Die Beleuchtung kann mittlere Stärke haben und die Temperatur darf zwischen 5 und 26 bis 28°C betragen. Gelegentlich sollte man die Algenkolonie vorsichtig absaugen oder - sofern man die "Bällchen" nicht festgebunden hat - herausnehmen und in Aquariumwasser sanft ausdrücken. Da fängt sich ne Menge "Schmodder" ;o)

Hinweis: Für Goldfische nur bedingt, bzw. für eine begrenzte Zeit geeignet, da die Fische es lieben, an diesem grünen "Teppich" zu schnucken.

Das Zypergras (soweit ich weiß, heißt es tatsächlich Zypergras, also ohne "n"!) ist eine ganz wundervolle Pflanze für das gepflegte Aquarium. Mit ihren hellgrünen, grasartigen Blattwedeln bildet sie einen wahren Blickfang. Da sie relativ derbe von der Blattstruktur ist, hält sie den Knabberangriffen allzu gefräßiger Goldfische zumeist auch stand, was sie zu einer tollen, mittelgroß werdenden Solitärpflanze im Goldfisch-AQ macht. Einen zusätzlichen Pluspunkt erhält sie, da sie es gerne auch etwas kühler hat, also keine ausgesprochene Warmwasserpflanze ist.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Zypergras ein paar Wochen benötigt, bis es sich nach dem Einpflanzen ins Aquarium, heimisch fühlt und anfängt sichtbar zu wachsen. Das Wachstum geht aber relativ langsam vonstatten.




Pflegeansprüche:
Boden: nicht zu grob
Licht: heller, unbeschatteter Standort
Temperatur: 15 - 28°C
Düngen: regelmäßig, dem Wachstum angepasst - ich nehme in der Regel immer Eisendünger-Tabs
Ab und zu muss man die äußeren Blätter entfernen, wenn diese braun und unansehnlich werden.

Nach meiner Erfahrung, Goldfisch-geeignet

Die große Gruppe der Schwertpflanzen lässt dem Gestalter eines Aquariums eigentlich keine Wünsche offen. Es gibt sie in vielen Größen, Formen und Farben.
Ich selbst habe bisher gepflegt: E. bleherae, E. tropica, E. amazonicus, E. osiris, E. arquatica, E. rubra, E. argentinensis und E. tenellus.
Leider habe ich nicht von allen auch brauchbare Fotos. Doch ich fange einfach mal an, sie euch vorzustellen ...

E. aquartica:
Diese Echinodorus hat bei mir für Überraschung gesorgt, denn laut Händler sollte sie lediglich 10 bis 20 cm Wuchshöhe erreichen. Meiner Pflanze hatte das aber wohl niemand erzählt, denn sie wuchs und wuchs und wuchs ...
Hier ist sie in einem 60x30 cm AQ zu sehen - bereits 30 cm hoch. Sie wuchs unter eine 15 Watt Neonröhre bei Zimmertemperatur und regelmäßiger Eisendüngung, sowie Bio-Co2 (Hefegärung).
Als sie mir letztlich zu groß wurde, pflanzte ich sie in ein 60 cm hohes Aquarium zu meinen Skalaren. Jetzt legte meine E. aquartica noch einen Zahn zu und schob ihre Blätter sowie Blütenstängel bis zur Wasseroberfläche. Die Wassertemperatur betrug hier nun allerdings 25°C und die Beleuchtung bestand aus LED-Birnen (5 Stück zu je 10 Watt). Eines meiner Skalarpärchen nutze diese gigantischen Blätter als Laichplatz.






E. grisebachii ´Tropica´
Dies ist dann aber wirklich eine klein bleibende Art ;o) Allerdings stellt sie ein paar mehr Anforderungen an die Beleuchtung und auch die Nährstoffversorgung. Berücksichtigt man dies, ist diese kleine Rosettenpflanze eine wirkliche Bereicherung im Aquarium. Bei mir wuchs sie in nicht zu hohen Becken (30 bis 40 cm) immer sehr gut. Bei entsprechend stärkerer Beleuchtung (z. B. HQL) kann sie natürlich auch in hohen Aquarien gepflegt werden. CO2 Düngung tut ihr sichtlich gut!




E. grisebachii Amazonicus
Eine bis zu 50 cm groß werdende, schmalblättrige Art - wächst relativ schnell, schön dicht und buschig. Mag es etwas wärmer (ab 22°C), kommt aber mit mittlerer Beleuchtungsstärke aus.


E. grisebachii Bleherae
Hier handelt es sich quasi um die große Schwester vor vorgenannten Art. Die Bleherae hat wesentlich breitere Blätter und wächst insgesamt auch höher und noch gedrungener. Sie kann leicht um die 60 cm hoch werden! Da auch sie es gerne etwas wärmer hat (22 - 28°C), ist sie eher weniger für das Goldfisch-AQ geeignet. Bei mir wuchs sie sehr gut unter den bereits des Öfteren erwähnten 10 Watt LED Birnen in Kalt Weiß (6500 Kelvin) bei einer Beleuchtungsdauer von 14 Stunden. CO2 Düngung und viel Eisendünger sind erforderlich, damit die schnellwachsende Pflanze sattgrüne Blätter bilden kann.




E. osiris
Dies ist eine sehr hübsche, robuste, rötliche und Goldfisch-geeignete Schwertpflanze. Sie mag es gerne auch kühler (ab 15°C), benötigt aber regelmäßige Eisendüngegaben, sowie auch Tonkugeln im Bodengrund. Ansonsten ist sie sehr anspruchslos. Wird bis zu 50 cm hoch.
(Leider habe ich von ihr kein besseres Foto - unter dem schwarzen Pfeil zu sehen)


E. argentinensis
Eine wirkliche Solitärpflanze. Sie trägt ihre Blätter auf relativ langen Stielen. Ebenfalls eine sehr anspruchsloses Gewächs aus der großen Gruppe der Schwertpflanzen. Sie wird groß - bis zu 60 cm und kann ihre Blätter in offenen Aquarien auch gerne über die Wasseroberfläche hinaus schieben. Dies ist bei mir jedoch noch nicht passiert ...
Gut für das Goldi-AQ geeignet, da sie auch mit 18°C zufrieden ist.

Schön, dass es dir gefällt, Susanne

Weiter geht meine Auflistung der von mir im Laufe der vielen Jahre gepflegten Pflanzen mit 3 Crypto-Arten.
1. Cryptocoryne usteriana, der genoppte Wasserkelch.
Diese Crypto kann von Laien sehr leicht mit der noch größer werdenden C. aponogetiolia verwechselt werden und von daher bin ich mir selbst immer nicht so sicher gewesen. Die Usteriana kann bei stärkerer Beleuchtung eine rötliche Blattunterseite entwickeln - das wäre eine gute Unterscheidungsmöglichkeit für mich gewesen. Da ich meine Crypto-Gruppe aber nie besonders mit Licht verwöhnt hatte, ließ sie eine Rotfärbung komplett vermissen ...
Meine vermeintliche C. usterianer jedenfalls, bildete ein regelrechtes Blätterdach an der Wasseroberfläche. Die Blätter können eine Länge von bis zu 70 cm erreichen. So ist diese Crypto-Art eine, das Aquarium schnell dominierende Pflanze. Denn erst einmal eingewöhnt, geht ihr Wachstum ziemlich schnell vonstatten. Dabei ist sie relativ genügsam: härteres Wasser, eine leichte Strömung und Temperaturen zwischen 22° und 26°C sind ihr angenehm. Sie kommt prima mit einer mittelstarken Beleuchtung klar. Gedüngt werden kann auch hier wieder spielend leicht mit den von mir bevorzugten Eisentabletten.







2. Cryptocoryne parva
Die Parva ist eine sehr klein bleibende , echte Vordergrundpflanze. Ich muss sagen, dass ich mit ihrer Pflege nicht sonderlich erfolgreich war, obwohl sie in den Aquarien, in denen ich sie gepflegt hatte, eigentlich passende Wuchsbedingungen vorgefunden hatte.
Auf diesem Bild sieht man eine kleine Gruppe con C. parva, kurz nach dem Einpflanzen.


Vielleicht hat ja der ein oder andere von euch bessere Erfahrungen mit diesem Gewächs gemacht und kann sie hier mit uns teilen?!

3. Cryptocoryne wendtii Mi Oya
Dies wiederum ist eine Crypto-Art, die bei mir sehr gut und zu einer stattlichen Kolonie heranwuchs.




Das Aquarium, in dem die auf den Bildern vorgestellte Gruppe wuchs, wurde von mir mit 2 Neonröhren zu je 18 Watt beleuchtet. Die Wassertemperatur betrug 23°C und es wurde alle 14 Tage gedüngt. Kein CO2!
Ich habe auch eine Gruppe in einem größeren Aquarium kultiviert. Hier wuchs die Pflanze unter den von mir so gerne eingesetzten 10 Watt LED Leuchten ebenso gut, wie unter den zuvor beschriebenen Bedingungen.
Die C. wendtii kann bei Temperaturen ab 20°C gut gedeihen. Insofern käme sie auch für ein Goldi-AQ infrage.

Hinweis:Beinahe alle Cryptocorynen sind wahre Diven, wenn es um abrupte Veränderungen der Wachstumsbedingungen geht! Wechselt man z. B. zu viel Wasser auf einmal, versetzt die Pflanzen in ein anderes Aquarium oder verändert die Lichtverhältnisse stark, kann es passieren, das einem der gesamte Bestand an der gefürchteten Cryptoyorynen-Fäule eingeht. Hierbei zerfallen die Blätter und auch Stiele der Pflanzen regelrecht und beinahe über Nacht. Darum sollte man alle Veränderungen im Aquarium behutsam und schrittweise vornehmen!

Der "Flipper". Oh, was für eine Augenweide.


Dieses grazile Gewächs stellt keine besonderen Ansprüche in der Kultivierung. Jedoch sollte die Beleuchtung nicht zu gering ausfallen. Der Standort für den Flipper sollte eine gewisse Höhe haben, da diese Pflanze ihre Wurzeln gerne in die Tiefe treibt. N. hydrophylla wächst ziemlich rasch und benötigt von daher natürlich eine ausreichende Nährstoffversorgung. Regelmäßige Eisendüngung beugt einer Eisenchlorose vor! Ähnlich wie beim bereist vorgestellten Sumatrafarn, bilden sich auch beim Flipper kleine Adventivpflanzen an den Blattspreiten.
Da sich die Seekanne auch ab einer Temperatur von 15°C wohlfühlt, wäre sie theoretisch für das Goldfisch-Aquarium gut geeignet. Leider aber, halten ihre zarten Blätter den gefräßigen Mäulern unserer Goldis nicht lange stand ...

Beinahe jeder kennt und schätzt diese schnell wachsende Stängelpflanze mit ihrem satten Grün. Sie wird gerne als Erstbepflanzung eingesetzt, da sie mit ihrem raschen Wuchs als guter Nährstofftilger gilt und einer Algenbildung vorbeugen kann. Allerdings kommt die Wasserpest nicht alleine mit den von den Fischen gelieferten "Düngestoffen" aus. Sie benötigt unbedingt regelmäßige Gaben von Eisendünger, ansonsten reagiert sie mit glasig werdenden und abbrechenden Triebspitzen. Der Lichtanspruch dieser Pflanze ist relativ hoch, doch dafür kommt sie mit geringen Temperaturen sehr gut zurecht. Was ihr eher zu Schaffen macht, sind zu hohe Temperaturen! Die Wasserpest stellt ein exzellentes Laichsubstrat im Goldfisch-Aquarium dar und außerdem bereitet sie den Fischen große Freude, da sie gerne an dem zarten Blattwerk der Pflanzen herumknabbern.
Sollten die Bunde noch mit einem Bleiband zusammengehalten werden, muss dieser vor dem Einpflanzen ins Aquarium unbedingt entfernt werden! Man setzt immer 3-5 Stängel von leicht unterschiedlicher Länge zusammen in den Boden ein. Wenn die Stängel zu lang wachsen, kann man sie einfach in der gewünschten Länge abschneiden und die Kopfstecklinge wieder einpflanzen. Den verwurzelten Teil des gestutzten Stängels kann man im Bodengrund stehen lassen - er bildet alsbald neue Triebe aus und innerhalb geringer Zeit kann man so seinen Wasserpest-Bestand verdoppeln.

Mittlerweile gibt es so viele verschiedene Arten von Moosen, dass einem Freund dieser wundervollen Gewächse keine Wünsche offen bleiben. Für Garnelen-Becken sind sie wohl unverzichtbar und man kann mit Moosen unglaublich schöne "verwunschene" Landschaften kreieren.
Oft liest man, dass die verschiedenen Moose wenig Licht benötigen - doch beleuchtet man die im Aquarium eingebrachten Moose etwas großzügiger, so wachsen sie viel dichter und kompakter. Aufpassen muss man nur, dass sich keine Algen in den Moospolstern ansiedeln! Je nachdem, wo man das Moos anbringt, kann es z. B. an einer Moorkienwurzel über den Wasserspiegel hinaus wachsen, solange die Feuchtigkeitsversorgung noch gegeben ist.
Für ein Goldfisch-Aquarium sind die zarten Gewächse leider nicht geeignet, da die Fische das Moos nicht in Ruhe lassen ...