Hallo am Tor zum Wochenende,

Als toleranter und neugieriger Mensch wollte ich heute morgen mal ergründen was an Guppies so liebenswert und sympathisch sein soll..Mein Nachbar meinte es wäre das Beste einmal das Leben eines Guppymännchens in einem Rollenspiel auszuleben, ein guter Rat wie mir schien.

Zu diesem Zweck habe ich mich aufreizend bunt angezogen (so eine Mischung aus Elton John und Claudia Roth) und bin auf der Strasse jeder Frau hintergelaufen. Immer schön um sie rumgetanzt und dazu hab ich denen andauernd in den Bauch gestupst.Höflich ungefähr 6 bis 8 mal in der Minute gefragt ob wir nicht mal kurz irgendwo verschwinden könnten weil ich gerne 50 oder 60 Kinder pro Tag produzieren möchte um der gefährlich schrumpfenden Weltbevölkerung entgegenzuwirken.Bei mehreren Frauen wurde es stressig weil man permanent zwischen den Kandidatinnen umherrennt um nachzuschauen ob es immer noch beim kategorischen "Nein" von vor 10 Sekunden geblieben ist. Laut Fitnessuhr verbraucht so ein Benehmen ungefähr 3000 Kalorien pro Stunde was wohl erklärt weswegen die Guppimännchen so dünne Heringe sind..
Hab es als Sensationsdiät an "Bild der Frau ihre Männer die Zeitung von" (im Ruhrgebiet eine beliebte Männerlektüre) verkauft. Aber zurück zu meinem Sozialexperiment "Andreas ist ein Guppy":

Manche Frauen haben sich gemeinerweise in Büschen und Hauseingängen versteckt was meine Balzbemühungen deutlich erschwert hat. Vor allem das Geschrei wenn sie an den Haaren wieder mühevoll aus ihren Verstecken gezogen werden nervt unglaublich. So ein Theater, als ob man die Weibsbilder ermorden oder ihnen ihr Iphone stehlen will und nicht einfach nur den ganzen Tag mit ihnen kopulieren bis sie ausschauen als hätten sie einen Globus gefressen..
Was einem als kleines süsses Guppymännchen an Hass und Ablehnung entgegenschlägt, ich fand es erschreckend..

Letztendlich wollte tatsächlich eine holde Weiblichkeit tausende Kinder von mir und ich will sie gerade in meinen Keller treiben als mein Nachbar, der Asi, aus der Tür kommt. Gekleidet wie ein Papagei versucht er sofort mir sonstwohin zu beissen und gleichzeitig meine kopulationswillige Strassenbekanntschaft in seinen Keller zu treiben.. Wie wir uns so in den Perücken ziehen und gegenseitig in den Schritt treten kommt die Polizei und will uns die Frau klauen (die mit dem tausendfachen Vermehrungswunsch), wohl um sie selbst massenzuschwängern. Wir stürzen uns sofort auf die langweilig Uniformierten .. welche leider in der Überzahl sind.

Zusammenfassend stelle ich fest der überwiegende Teil der Menschheit sympathisiert nicht mit dem Sozialverhalten von Guppies und hat auch keinerlei Verständnis für Sozialexperimente a la "was wäre wenn ich ein Guppy wäre".
Ich versuche es zu Karneval noch mal als süsses, flauschiges Karnickel..

Grüsse aus der Polizeiarrestzelle von Dortmund-Scharnhorst , auch von meinem Nachbarn, dem Asi

Lieber Andreas,

so sehr die Realität dich schmerzen mag,
du bist einfach nicht der Guppytraummann, sonder du hast ein Guppytrauma.
Ich schreibe sofort eine Petition an die Gefängnisleitung, damit du wenigstens
ein kleines Guppybecken in deiner Zelle aufstellen kannst!!!!
Mit einem Sägefischbecken sehen ich eher keine Chance auf Erfolg.

Der Link zu Jürgen von der Lippe ist soo gut!

Hallo Andreas,
hast du denn schon mal ergründet, warum du Goldfische so sympathisch findest? Das Leben eines Goldfischmannes in einem Rollenspiel auszuleben, stelle ich mir einfacher vor: Du brauchst nur eine Horde Gleichgesinnter und eine einzige weibliche Person...
... Neee, ich glaube, Goldfischmännchen sind mir nicht sympathischer als Guppymännchen, sorry. Zumindest was das Fortpflanzungsverhalten betrifft. Dass sie dann auch noch ihre eigenen Babys auffressen, kommt noch erschwerend hinzu.

Viele Grüße,
Susanne

Hallo Guppyfanclub ,

gut das mein Nachbar und ich heute frei haben. Zeit also für ein neues Sozialexperiment "Andreas ist ein Goldfischmann".

Dazu haben wir uns mit Ofenbronze schön goldig lackiert, eine blonde Perücke aufgesetzt und aus dem Kaufhaus eine Schaufensterpuppe besorgt welche wir aufschnitten und mit einer Mischung aus Gelatine und ungefähr hundert hartgekochten Eiern füllten.
Wir versahen unser Spielgerät (also die Schaufensterpuppe natürlich) noch mit einer grösseren Bohrung im Unterleibsber..ach, ich verzichte hier auf Details..
Abschliessend füllten wir uns Spritzflaschen mit roter und grüner Lebensmittelfarbe und verabredeten einen Wettbewerb wer die meisten Eier in seiner Farbe einfärben könnte..
Zu Anfang waren wir der Meinung die Eier müssten durch sanftes Massieren oder leichtes Stupsen leicht wieder aus der Puppe hinauszubekommen sein..Wir streichelten und massierten also sanft mit der einen Hand und hielten die Spritzflaschen nervös in der anderen, wegen des verabredeten Wettbewerbes..Es ging um eine Kiste Bier..

Nach Minuten kam ein Ei zum Vorschein um das wir gierig stritten, die Lebensmittelfarbe versaute die Wohnung und wir beschlossen das Geschehen auf den Hausflur zu verlagern.
Draussen stiessen wir die Puppe die Stiegen hinunter und siehe da..auf den Treppen klebten fünf bis sechs Eier die wir eilig einfärbten wobei ich den Nachbarn, den Asi, dabei erwischte wie er von mir gefärbte Eier in den Mund steckte worüber wir körperlich in Konflikt gerieten.
Was wiederum andere Nachbarn auf den Plan rief was wir da treiben würden? Selten blöde Frage, es war doch offensichtlich wir feierten Ostern oder was soll sonst sein wenn das Treppenhaus voll mit gelatineverklebten bunten Eiern ist?

Aber um des Hausfriedens willen warfen wir die Puppe aus dem ersten Stock aus dem Fenster wo sie beim Aufprall bestimmt ein Dutzend Eier verlor die auf Bürgersteig und Strasse kullerten.
Was mir einen gewissen Vorteil verschaffte als mein Nachbar einem Ei auf der Strasse hinterherhetzte ohne auf den Verkehr zu achten..
Dieser Zwischenfall brachte uns die Idee ein die Puppe selbst auf die Strasse zu legen und tatsächlich erleichterte die kurzzeitige Bauchbelastung der menschenförmigen Plastikgestalt mit einem drüberrollendem LKW-Reifen diese um einen guten Teil ihrer Füllung mit einem gigantischen Strahl aus Gelatine und Eiern.. Welche teilweise an den umliegenden Hausfassaden bis zum 3.Stock hinauf klebten und für unser kleines Spiel somit wertlos wurden. Humorlose Bewohner riefen wohl die Polizei wir wir später erfahren mussten, dabei hatten wir nur geklingelt und höflich gefragt ob wir kurz auf den Balkon dürften um an der Fassade klebende Eier einzufärben, wir hätten da einen kleinen sportlichen Zweikampf. Offensichtlich eine humorbefreite Zone wie uns schien und verliessen die Szenerie mit lauthals aus den Fenster keifenden Weibern und Frührentnern, Deutschland zeigte sein hässliches Gesicht..

Wir zogen die mittlerweile arg ramponierte aber immer noch reichlich eiergefüllte und damit für uns weiter begehrenswerte Gestalt an den wenig gewordenen Haaren in den Park, ab und an verlor unser Eierspender eines der Selbigen welche wir, mittlerweile ziemlich hungrig, sofort verspeisten.
Im Park wandten wir verschiedene Schleuder-und Drucktechniken an um weitere Eier zu ergattern wobei "an den Füssen packen und mit dem Oberkörper gegen den Baum schleudern" die effizienteste Methode zu sein schien..
Zu unserem Leidwesen litt unsere geliebte Puppe mittlerweile arg unter Verschleiss, es fehlte ein Ohr, ein Auge hing an einem Draht aus dem Kopf, ein Arm und einen Unterschenkel hatten wir liebevoll mit Panzerband wieder hergerichtet und das Loch im Nasenbereich des Kopfes stopften wir mit einer Möhre.

Die herbeigerufene Polizei betrat mittlerweile das Feld unseres kleinen Sozialexperiments und war wie üblich in überwätigender Mehrzahl. Unser Anfrage ob sie eventuell Zeit und Lust hätten mittels Schlagstock die letzten ungefähr 10 Eier aus der Puppe zu prügeln wurde barsch abgewiesen , stattdessen wurde unser kleines Spiel durch Verfrachten in den Mannschaftswagen jäh unterbrochen und es schien uns fast als wären wir männliche Goldfische welche in einen Sockenkorb gesperrt werden.

Dem Haftrichter versicherten wir unserer Meinung nach glaubhaft die Schäden an der Puppe wären aus Zuneigung und liebevoller Sorge an Selbiger entstanden, es war Gefahr im Verzug weil die Eier im Bauche des armen Silikonwesens ziemlich schnell in Fäulnis übergehen. Und statt weiter nur ein tumbes Gesicht zu machen solle er sich lieber mal in Nützlichkeit üben und Sorge tragen unsere Puppe in einem Kreißsaal zu überstellen um sie per Kaiserschnitt ihrer letzten Eier zu entledigen. Ich schob ihm dazu noch 10 Euro und meine Farbflasche über den Tisch verbunden mit der Bitte die Eier doch bitte im Kreißsaal mit dieserr Farbflasche einfärben zu lassen, es ginge um einen Kasten Bier den ich dann auch gern teilen würde..

Manchmal hat man Pech beim Haftrichter und der versteht nur Bahnhof trotz aller sinnigen Erklärungsversuche

Um mein Sozialexperiment zusammenzufassen:
Dem Goldfischmann wird unrecht getan, er will doch nur helfen und teilweise wird ihm es als gewissenlose Ruppigkeit ausgelegt wenn in dringlicher Eile Geburtshilfe geleistet werden muss.
Es liegt wortwörtlich in der Natur der Dinge wenn der eiertragenden Patientin mal eine Schuppe oder ein Stück Flosse oder gar mal ein Auge abhanden kommt..
Will man bei den Deutschen mit einem kleinen Rollenspiel Verständnis für das hektische Balzverhalten des Goldfisches erheischen reagiert das Volk gemeinhin mit schroffer Ablehnung und empört sich moralinsauer.
Der böse Goldfisch, wie kann er nur? Das arme Goldfischweibchen..Wer hat denn die beiden letzten Weltkriege angefangen? Da wird dann schnell das Thema gewechselt..

Wer noch nie unter Gewaltanwendung den letzten Rest Zahnpasta aus der Tube gepresst hat möge den ersten Stein werfen..
Und überhaupt..Wer fängt denn immer an? Doch wohl das Goldfischweibchen mit ihrem dickem Eierbauch. Sagt der Goldfischmann dann "geh doch dahin wo du die Eier herbekommen hast"?
Nein, er kümmert sich..
Wie der Joseph vor ungefähr 2020 Jahren als die Maria mit einem achselzuckendem "Gott weiss woher" auf ihren Bauch zeigte.
Eigentlich müsste der männliche Goldfisch "grundgültiger barmherziger Josephfisch"oder zumindest "carassius auratus semper paratus e amore" heissen..

Gedanken und Grüsse aus meiner Arrestzelle in der Polizeistation von Dortmund-Scharnhorst, mein Nachbar der Asi teilt Meinung und leider auch Zelle mit mir. Von Eiern kriegt er Blähungen und das sagt er mir jetzt

O mein Gott! Wo nimmst du diese Geschichten her?



Man könnte ja beinahe Mitleid mit dem Triebtäter "Goldfischmann" bekommen. Aber wenn ich dann wieder in mein Becken schaue, wo zwei riesige Goldfischmännchen ein kleines, zartes Goldfischweibchen bedrängen, vergeht das Mitleid doch recht schnell...

Hallo Coco,

die Fotos sind aber schon sehr gut, ich dachte die Kamera taugt nicht?

Seltsame Naturlaune, tatsächlich sieht es so aus wie "war scho immer so gewesen".

Gruss aus Dortmund