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Liebe Freunde des Besonderen.

Da ich keine Aquariumhaltung habe, dafür meine Fische im Gartenteich zu sehen sind, habe ich das Problem, mit einsetzender kalten Jahreszeit meine Schleierschwänze nach drinnen zu holen. Eine Erfordernis die mich aus verschiedenen Gründen stört.

Bereits im vorigen Jahr habe ich mein Interesse an TAMASABA Goldfischen bekundet, weil diese Rasse aufgrund ihrer Herkunft und Zusammenleben mit Koi auch tiefe Temperaturen - um die sechs Grad - ohne Probleme aushalten, weil sie es seit Generationen gewöhnt sind gleiche Temperaturbedürftnisse wie Koi haben. Ich habe mir auch sagen lassen, dass sie keine besonderen Futteransprüche haben, sie werden mit Koifutter gefüttert. Insofern sehe ich sie als ideale Teichfische.

Damit komme ich zu meinen Fragen:

1. Gibt es jemanden unter Euch der TAMASABA pflegt, oder schon einmal gepflegt hat?

2. Wer kann mir aus Erfahrung über die Pflege und Haltung etwas sagen?

3. Sofern jemand mit dem Gedanken gespielt hat TAMASABA anzuschaffen, davon aber wieder Abstand genommen hat, dann meine Frage nach dem WARUM?

Da ich denke, dass der TAMASABA in dieses Forum gehört, würde es mich besonders freuen etwas von Euch zu hören.

Hallo Manfred, schön das sich jemand für Tamasaba interessiert. Ich halte und züchte Tamasaba seit einiger Zeit Und bin mit einer Gruppe Züchter in Süddeutschland eng verbunden.
Ich finde Tamasaba einfach tolle Fische Mit einem grandiosen Farbkontrast.
Dazu können Sie eine beachtliche Größe erreichen, als langjähriger "Koikichi" war es klar das irgendwann Tamasaba einziehen werden.
Bei einen Punkt muss ich Dir aber sofort die Euphorie nehmen. Tamasaba vertragen ab einem Alter von 2 Jahren keine Temperatur unter 12 °. Sie fangen an zu Korken liegen ab und sterben meist nach wenigen Wochen . Jungtiere dagegen haben damit keine Probleme. In Zusammenarbeit mit Barbara hat sich für mich folgendes gezeigt, viele Stämme haben eine Stoffwechsel Störung und lagern unkontrolliert Fett ein, bis die Organe komplett durchsetzt sind mit Fett. Sie können dann bei niedrigen Temperaturen diese Fettreserven nicht mehr aufspalten.
Wir sind jetzt dabei eine neue Linie zu züchten um die Genetik wieder weiter aufzuspalten . Meine Tiere leben den ganzen Sommer in verschiedenen Außenbecken zwischen 500 und 5000 Liter. Im Winter habe ich die adulten Tiere in meiner beheizten Innenhälterung.

Hallo der_wassermann,

Mit einer Wortmeldung habe ich eigentlich gar nicht gerechnet, ich bin daher angenehm überrascht.
Dass Du in einer Gruppe mit gleichen Interessen bist macht Dich für mich schon gleich zum Fachmann.
Ich selber bin, was TAMASABA angeht, blutiger Laie und möchte bei einer Anschaffung möglichst wenige sogenannte Anfängerfehler machen.
Deshalb hätte ich dann auch einige Fragen, mit der Bitte mir diese freundlicherweise zu beantworten.

1. Seit wann hältst Du TAMASABA ?
2. Wo hast Du sie gekauft
3. Wie groß/alt waren sie?
4. Welche Größe haben Deine TAMASABA nach wieviel Jahren?
5. Hast Du selber die negative Erfahrung mit der Außenhälterung über eine Winterzeit gemacht?
6. Ist die von Dir angesprochene Stoffwechselstörung allein ursächlich dafür, dass sie niedrige Temperaturen nicht vertragen, oder zeigen die SW-Störung auch noch andere Nachteile?
7. Dir ist bekannt, dass im Allgemeinen davon gesprochen wir, ja bei jeder Beschreibung genannt wird, dass der Tamasaba gleiche Bedingungen wie Koi akzeptiert.
8. Welche Kaufquelle könntest Du mir empfehlen oder auch nur benennen?
9. Auf was würdest Du beim Kauf - Alter, Qualität - alles beachten?
10. Mit welchen Preisen bei welchen Größen ist zu rechnen.
11. Das von mir eingestellte Foto zeigt das einen wünschenswerten TAMASABA, wäre das unterer oder schon gehobener Qualitätsstandard?
12. Warum denkst Du ist der TAMASABA hier so wenig verbreitet, ist es der höhere Preis oder gibt es andere Gründe?
12. Bist Du so nett und stellst mal ein, zwei oder drei Fotos Deiner eigenen TAMASABA ein?

Viele Fragen und dafür entschuldige ich mich schon vorab, aber ich glaube Du bist dafür der richtige 'wassermann', mich mit meinem Halbwissen ein ganzes Stück weiter zu bringen.
Gerne erwarte ich Antworten auf meine Fragen, vielen Dank dafür.

Hallo Manfred,

Ich habe Koi seit 25 Jahren und Tamasaba seit 6 Jahren, ich habe mal ein Video aus Japan gesehen, wo ein Koizüchter in Japan welche gezeigt hat. Nach langer Suche bin ich an einen super sympathisch Züchter in der Oberpfalz gestoßen. Von Ihm habe ich meine ersten Tiere bekommen. Für gewöhnlich bekommt man Tiere im Spätsommer wenn sie im Frühjahr geschlüpft sind. Für einjährige ist die Umgewöhnung an neue Wasserwerte auch einfacher.
Ich würde sagen, im ersten Herbst sind sie zwischen 5 und 8 cm, im 2. Herbst etwa 12 cm im dritten dann etwa 15 bis 20 cm, so richtig große habe ich in Deutschland noch nicht gesehen. Dazu müssten die Tiere beheizte Große Becken haben oder warme Teiche und viel Lebenfutter. Noch dazu kommt, das die Blutlienien die richtig groß werden, nicht nach Deutschland kommen. Da sind für Top Tiere mehrere Hundert Euro bis in die tausende fällig !! In Japan, da sind die noch nicht verschickt. Diese Preise zahlt kein Europäer nur Asiaten. Ich habe diese Zuchtlinien in Japan selbst gesehen. Du wirst also in Europa keine 1 kg Tamasaba finden 😉.

Da sind wir schon bei den Preisen, so weit ich weiß gibt es die im Handel ab etwa 30€ für einjährige bis 200€ für dreijährige.
Die Erfahrungen mit den Temperaturen und der Stoffwechselstörung habe ich selbst gemacht. Viele Halter und Züchter kennen die Probleme, führen sie aber auf die Schwimmblase zurück, weil die Tiere ja sehr hochrückig sind. Die von uns sezierten Tiere hatten eine vollkommen intakte Schwimmblase. Weitere Probleme sind mir noch nicht aufgefallen.
Ich würde nach Möglichkeit immer bei einem privaten Züchter kaufen, bei Händlern mussten wir oft die Erfahrung machen das die Tiere übersät sind mit Ektoparasiten und Würmern. Wenn Du mir Deinen Wohnort sagst, kann ich Dir vielleicht jemanden empfehlen.
Warum sie so selten sind, nun ich denke es gibt generell wenige die sich offensiv zur Goldfischhaltung bekennen...schade. Dann kommt hinzu das Tamasaba in den Massenzuchten in Thailand kaum eine Rolle spielen, denen sind sie zu einfach, die wollen Oranda und Ranchu. Die letzteren Liebe ich ja auch 😉.
Tja und so bleibt nur Japan für den Import und da kosten Fische Geld. Ranchu, Wakin, Tamasaba usw. Alles tolle robuste Goldfischsorten aber nicht weit verbreitet. Mittlerweile haben einige Koihändler allerdings den Tamasaba entdeckt und importieren regelmäßig Tiere , zb. Bartelme oder Micka Koi. Aber denke immer an die Geschichte mit den Parasiten.
Die schöneren Tiere bekommst Du beim heimischen Züchter. Die Qualität wird sich hauptsächlich in der Farbqualität und der Farbverteilung unterscheiden. Auch da haben ambitionierte heimische Züchter oft schönere Tiere als die Koihändler 😁 .

Ich hoffe ich konnte erstmal helfen 😁.
Ich bin nicht mehr so aktiv in Foren und wenig mit den Gepflogenheiten vertraut.

eins auf die Rasche

noch ein paar

Hallo der_wassermann.

Vielen Dank für diese besonders ausführlichen Antworten, sie bringen mich um einiges weiter.
Übrigens, ich wohne in Wuppertal, vielleicht kennst Du Adressen.

Vielen Dank für die eingestellten Fotos, sie zeigen sehr schöne, attraktive Farben, gratuliere, selbst gezogen und wie alt?

Danke für den Hinweis auf Parasiten, werde ein Auge darauf haben.
Wenn Du die Preise ansprichst, meinst Du mit 30 > 200 € ein- und zweijährige Importe direkt aus Japan?
Würdest Du, so es möglich wäre, Japaner vorziehen?

Bezüglich der Unbedenklichkeit bei tiefen Temperaturen. Hier bin ich irritiert. Überall da wo etwas über TAMASABA geschrieben steht wird hervor gerufen, dass sie gleich Temperaturbedürfnisse wie Koi haben. Beispielsweise auch bei Barthelme, dort steht geschrieben:

Was mich stark irritiert ist die Aussage auf der HP von Barthelme. Barthelme ist seit vielen Jahren in Sachen Koi bekannt und Tamasaba führt er auch schon mehrere Jahre.

Zitat:
"Sie sind wie der Nishikigoi sehr robust und können auch Temperaturen um die 6 Grad Celsius in Außenteichen gehalten werden ohne Schaden zu nehmen"

Auch hier im Forum steht bei der Rassebesprechung für Tamasaba

Zitat:

"... er ist nicht nur sehr robust, sondern im Gegensatz zu den meisten Zuchtformen ist der Tamasaba aufgrund seiner regionalen Herkunft recht kälteunempfindlich"

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit Josef Bertram (ich hatte viele Jahre Koi von ihm). Ich sprach ihn auf Tamasaba an die er aber nicht im Angebot hat. Er kennt Tamasaba und hat mir bestätigt, dass Tamasaba wie Koi über Winter draußen gehalten werden können. Nun gut, ich nehme Deine Warnung sehr ernst, denn immerhin genau wegen diese angeblichen Kälteunempfindlichkeit interessiere ich mich für Tamasaba.

Hallo,
Tamasaba im Freiland unter10 Grad gibt fast immer Probleme, irgendwann schwimmen sie immer bauchoben, einfache Regel je höher Der Rücken und je dicker der Bauch umso wärmer das Wasser . Der ursprüngliche Yamagata Goldfisch war etwas länglich und nicht ganz so Hochrückig, das waren noch harte Burschen.
Grüße Wolf

Hallo Wolf,
das ist eins zu eins auch meine Erfahrung, bei kaltem Wasser.
Ich durfte aber auch noch eine Erfahrung diesbezüglich machen, das gleiche gilt auch für sehr warmes Wasser.
Seit dem züchte ich bei meinen Ryukin ausschließlich mit flachen Rücken.
Einen schönen und erholsamen Feierabend in die Runde.
Du bist nicht zufällig Björn ?
VG Tosakin

Hallo Tosakin,
Mit Björn kann ich nicht dienen, mit Sabaoerfahrung seit 1993 schon
Grüße Wolf

Hallo Wolf,
ups, da lag ich mal voll daneben, sorry
Ja und ansonsten toll, da hast Du ja schon sehr viel Erfahrungen sammeln können.
Besitzt Du aktuell noch Tamasaba, und züchtest Du noch welche.
VG Tosakin

Hallo Tosa,
Sabao sind seit ein paar Jahren nicht mehr meine bevorzugte Goldfischvariante ,
ich habe mich auf Jikin/Wakin Kreuzungen konzentriert, die schauen gut aus und sind im bayerischen Winter einfach harte Hunde
Grüße Wolf

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Zitat von Wolf im Beitrag #8

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Hallo,
Tamasaba im Freiland unter10 Grad gibt fast immer Probleme, irgendwann schwimmen sie immer bauchoben, einfache Regel je höher Der Rücken und je dicker der Bauch umso wärmer das Wasser . Der ursprüngliche Yamagata Goldfisch war etwas länglich und nicht ganz so Hochrückig, das waren noch harte Burschen.
Grüße Wolf

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